Frosch muss vor Storch flüchten
Rasha Ahmad schneidet an einem Schaumgummi-Oval herum, klebt weiße Watte und ebensolchen Stoff auf das Ding. „Da kommt dann noch blauer Stoff drüber“, erklärt die Künstlerin dem Kinder-KURIER. „Das wird eine Gummi-Ente und damit die Kinder die nicht mit der echten Ente verwechseln, bekommt sie eine andere Farbe!“, deutet sie auf die gelbe Ente, die neben Fröschen, einer Kröte und zwei Fischen auf Holzstäben an einer Holzwand lehnen. Links davon an einem Gestell hängt der Storchenkopf mit seinem großen Schnabel.
Wir befinden uns im Keller unter dem Figurentheater Lilarum in Wien-Landstraße. Hier sind die Werkstätten für den Figuren- und Kulissenbau. Während Rasha Ahmad an den Figuren für das nächste Stück arbeitet, werkt ihre Kollegin und Freundin Sadekka Shrekka an den Kulissen. Für die Ampel in dunklen Farben malt sie nun an einer quadratischen Platte mit hell strahlendem Grün – „wenn das grüne Licht leuchtet, damit die Straße überquert werden kann, wird diese Tafel vor die blassere geschoben“. Danach vermisst sie Holzleisten, sägt und schleift sie in einem anderen Werkstattraum ab. Das werden Verstärkungen für das Abflussrohr aus der Badewanne.
Auf der Suche nach einer (neuen) Heimat
Kurz die Story: Die Welt ist für Frosch Boris in bester Ordnung – bis der Storch ihn aus seinem Teich vertreibt. So muss der Frosch flüchten und sucht eine neue Heimat. Gar nicht so leicht: Im Karpfenteich will man ihn nicht, die Kröten nehmen ihn nicht auf und auch bei den Enten kann er nicht lange bleiben... Schließlich trickst er zusammen mit dem Molch den Storch aus und kehrt in seinen Teich zurück – den wunderbarsten Platz auf der Welt...
Kunststudien in Syrien
Viel Freiraum
„Wir haben hier im Theater auch Hilfe bekommen, wo es nötig ist, aber vor allem lässt uns das Lilarum sehr viel Freiraum, schreibt uns nicht vor, wie Figuren und Kulissen ausschauen müssen, oder wann wir arbeiten. Es muss nur am Ende alles rechtzeitig fertig werden und natürlich gut sein. Aber das ist klar, das wollen wir ja selber.“
Eigene wunderbarste Plätze
Ob es in ihrer Kindheit wunderbarste Plätze gegeben habe, fragt der KiKu auch noch. „In der Natur“, beginnt Sadekka Shrekka. „Wir haben in der Stadt gewohnt, aber am Wochenende bin ich am liebsten mit meinem Vater in das Dorf gefahren, wo er sich um seine 400 Zitronen- und Orangenbäume gekümmert hat. Dort war ich immer sehr gerne.“
Fotos vom Werkstatt-Besuch
Ihre Kollegin Rasha Ahmad hatte einen ganz anderen wunderbarsten Platz: „Am liebsten irgendwo in meiner Fantasie – wo ich tun und lassen konnte, was ich will, meinen Träumen nachhängen oder genauso hexen wie allen anderen auf der Welt helfen konnte. Irgendwie ist diese Werkstatt auch fast so ein Ort.“
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