Wenn du nicht mehr aufhören kannst...

Wenn du nicht mehr aufhören kannst...
Jährlich wählen Kinder und Jugendliche für die „Jury der jungen LeserInnen“ nach vielen Diskussionen ihre liebsten Bücher.

Sie haben 190 Bücher gelesen – und intensiv angeschaut (dazu noch später), 146 davon auch mehr oder weniger ausführlich besprochen, schließlich Wertungen abgegeben und Urteile gefällt, um sich auf Siegerbücher zu einigen. Sie, das sind junge Viel- und Gern-Leserinnen und -leser zwischen 9 und bis hinauf zu 20 Jahren, die sich ein Jahr lang in verschiedenen Altersgruppen der „Jury der jungen LeserInnen" treffen, um über ihre Lektüre zu diskutieren - http://www.Buchdiskussionen.net

Fast 600 Seiten Spannung

Wenn du nicht mehr aufhören kannst...

Für die Präsentation im Literaturhaus in der Wiener Seidengassen lassen sich die einzelnen Jurys immer wieder Gags einfallen. So trugen die 12-Jährigen rot-blau schräg gestreifte Krawatten – wie die Hauptfigur ihres Buchlieblings, Oksa Pollock – die Unverhoffte von Anne Plichota und Cendrine Wolf (Verlag Oetinger) auf dem Cover.

Das überzeugendste Argument für das Buch formulierte Fanny Pech so: „Wenn du einmal angefangen hast, kannst du nicht mehr aufhören." Ähnlich war`s auch ihrem Kollegen Mathias Neumeister gegangen. Gregor Schindler faszinierte „vor allem, dass die Charaktere so gut beschrieben sind und dass manche so viele Facetten haben, die immer wieder Überraschungen bringen." Selma Köhler schließlich fand: „In diesem Buch gibt`s keine einzige langweilige Stelle und du weißt am Anfang überhaupt nicht, wie`s ausgeht." In ihrer gemeinsamen Begründung nennen die vier jungen Buchkritikerinnen und –kritiker noch die seltsamen Wesen mit witzigen Namen wie Plemplem oder Kerlikokette, die sich die „zauber"hafte Oma Oksas, Dragomira, hält.

Bilder

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Die jungen Buchfreundinnen und –freunde beurteilen aber nicht nur danach, wie Bücher geschrieben sind. Immer wieder schaffen es auch Bilderbücher auf Spitzenplätze. Und das nicht nur bei den Jüngsten. Zwei alte Grimm`sche Märchen verdanken heuer ihre Siege bei den Allerjüngsten sowie den „Ältesten" ihren neuen Illustrationen. Die 9- und 10-Jährigen wählten das von Benjamin Lacombe neu gezeichnete Schneewittchen (Verlag Jacoby & Stuart) zu ihrem Favoriten. Ausgestattet mit rotbackigem Apfel und rundem goldenem Handspiegel begründeten sie ihre Entscheidung damit, dass die Bilder das meiste „so schön zeichnen, nur der Prinz ist hässlich" und „neben den Personen bestimmte Tiere dargestellt" sind, „die gut zu ihnen oder der Szene passen – z. B. zur bösen Königin die Schlangen".

Beeindruckende Bilder

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Chiti Kanta: „Mir hat besonders gefallen, dass die Bilder ganz anders wie in den meisten Märchenbüchern sind, echt eigenartig!" Ruben Morad gefielen „die vielen Details und dass fast auf jeder Seite (der eher schwarz-weiß gehaltenen Bilder) immer irgendwas Rotes raus sticht". Manuela Sandri nennt als Grund ihrer Wahl: „Schneewittchen ist mein Lieblingsmärchen, aber so eine Version kannte ich noch nicht."

Auch die "Ältesten" wählten Bilderbuch

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Die beiden 20-jährigen Lea Kern und Tamar Pilz kürten Hänsel und Gretel (Carlsen Verlag) mit den neuen, ausschließlich schwarz-weiß tuschähnlich gemalten großen – jeweils über eine Doppelseite ohne Text gehenden - Bildern von Lorenzo Mattoti zu ihrem Sieger.

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