Uralt, aber leider (noch immer) aktuell
Flucht – trotz aller (Lebens-)Gefahren - übers Mittelmeer. Was vielen natürlich zurecht wie aktuelle Meldungen vorkommt, ist so neu nicht unbedingt. Schon vor 2500 Jahren hat sich ähnliches abgespielt. Der griechische Dichter Aischylos lässt in „Die Schutzflehenden“ einen Frauen-Chor Zeus anbeten, er möge ihnen doch gnädig sein: Zeus, Flüchtlingshort,/Schau gnädig herab auf unseren Zug,.../Rastlos zu entfliehn durch die wogende See/Und zu landen am Argosstrande...
Aug in Aug
Collage
* den besagten „Schutzflehenden“
* Maxim Gorkis Nachtasyl (in dem erniedrigte, gestrandete Menschen Zuflucht finden und ein guter Mensch namens Luka eine wichtige Rolle spielt)
* Bert Brechts Gedicht „An die Nachgeborenen“, in dem es unter anderem heißt:
Was sind das für Zeiten, wo/Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist/Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!/Der dort ruhig über die Straße geht/Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde/Die in Not sind?/ .... Dabei wissen wir ja:/Auch der Haß gegen die Niedrigkeit/Verzerrt die Züge./Auch der Zorn über das Unrecht/Macht die Stimme heiser. Ach, wir/Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit/Konnten selber nicht freundlich sein./.... Ihr aber, wenn es soweit sein wird/Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist/Gedenkt unsrer/Mit Nachsicht.
* Rafik Schami – Eine Hand voller Sterne in dem der Autor – vor 20 Jahren – das autoritäre Regime in Syrien in die Geschichte eines Jugendlichen verpackt, der Journalist werden will und wie er die Zensur zu umgehen versucht.
Mitten ins Herz
Dabei helfen sicher auch die feinen Klänge auf dem persischen Saiteninstrument Santur, vor allem aber auch die grazilen und doch teils akrobatischen Tanzbewegungen, insbesondere in der Passage um den „Regenbogenvogel“, der sich schmerzhaft und blutig aus der Gefangenschaft eins goldenen Ringes befreit, „nur“ um frei fliegen zu können.
Theater ISKRA in Zusammenarbeit mit Brunnenpassage
Die Aufführung ist mehrsprachig: deutsch, russisch, dari und farsi
Regie & Dramaturgie: Nika Sommeregger
Schauspiel/Tanz: Alireza Daryanavard, Hamayun Mohammed Eisa, Javid Hakim
Gesang/Chor: Andrea Birbaumer, Anja Danneberg, Katharina Danneberg, Irmi Egger, Ulla Erben, Eva Kindermann-Glebowski, Martina Knopp, Nima Obaro, Elisabeth Schwaiger, Christa Schmid
Lieder:
Der grimmig Tod: Text: Balthasar Bidembach/Petrus Frank
Musik "pavierton" , 1525 , Satz: Frank London :
Matrosenlied: Text: Heinz Unger, Musik: Erke Duit
Bilečanka: slowenischer Text und Satz:: Mila Apih
(original: Partisanenlied aus der Herzegovina)
Licht: Bert Schifferdecker
Wann & wo?
16. Jänner 2016, 19.30 Uhr
KunstSozialRaum Brunnenpassage
1160, Brunnengasse 71/Yppenplatz
Telefon: (01) 890 60 41
www.brunnenpassage.at
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