Unternehmt was, Kinder!
Hättest du gewusst, dass in Finnland und Norwegen weit mehr Eis verzehrt wird als bei uns? Dass es in China auch Geld aus gepresstem Tee gab?
Ersteres wissen nun jene Kids, die bei der am Freitag zu Ende gegangenen KinderBusinessWeek in der Wirtschaftskammer Österreich beim Vortrag der Unilever-Österreich-Geschäftsführerin Sonja Gahleitner waren. Und jene, die den Beitrag in der vor Ort von Kids (mit dem Kinder-KURIER) produzierten Tageszeitung gelesen haben.
Zweiteres konnten jene Kinder sogar riechen, die sich an der Ideenwerkstatt „Vom Tauschhandel zum Euro" mit Armine Wehdorn und Margarethe Juran vom Geldmuseum der Österreichischen Nationalbank beteiligten. Nach verschiedenen kostbaren alten Zahlungsmitteln stürzten sich die Kids in actionreichen Tauschhandel.
Turmbau
75 Unternehmen hatten Vorträge und Ideenwerkstätten für Kinder vorbereitet. Neben einigen, die Jungreporterinnen und -Reporter auch als langweilige beschrieben, gab`s auch etliche ziemlich aktionistische, die stark auf Teamwork setzten. So hatten die Kids bei Pittel + Brausewetter mit Geschäftsführer Wolfgang Markovec die Aufgabe, einen möglichst hohen Turm zu bauen – nur aus Zeitungspapier und Klebestreifen. Alex W. beschrieb das Bauprojekt seiner Gruppe: „Am Anfang war unserer am größten, doch dann wurde er höher und instabiler. Langsam knickte er leider ein." Eben nicht so hoch, dafür sehr stabil bauten Niklas Sterling, Jakob Riedl und Clemens Löw.
Egg-Bags
Mit ASFINAG-Projektleiterin Cornelia Strasser und Silke Pretscher setzten sich Kids mit Sicherheit (beim Autofahren) auseinander. Und bauten dann in elf Kleingruppen Sicherheitsbags für jeweils ein rohes Ei. Jede Gruppe bekam eine Rolle Klopapier, Klebestreifen, eine Schnur, Papier und wer wollte konnte auch noch einen Luftballon verwenden. Elf mehr oder minder geschützte Eier wurden auf den kurzen Flug vom Balkon in die Einfahrt der Wirtschaftskammer geschickt. Und sechs der elf rohen Eier „überlebten". Zwei weitere hatten nur einen kleine „Verletzung", eine Delle. Siegerinnen wurden - weil ihr Ei „überlebte" und sie unter diesen sechs Gruppen die schnellsten beim Bau waren: Pia Essl, Makka Umchajeva und Ellena Pinho-Dullnig.
Kids über Wirtschaft
Mitten in der Interessensvertretung der heimischen Unternehmerschaft, der Wirtschaftskammer Österreich, drängt(e) sich natürlich auch die Frage auf, was Kinder sich so unter Wirtschaft vorstellen. Erste Reaktion vieles ist ähnlich jener bei Erwachsenen: Ein bisschen Schulterzucken, Augenrollen. „Geld", „alles", „kompliziert" ...
Werfen wir einen Blick in die Tageszeitung, die der Kinder-KURIER – ausschließlich mit Kindern – bei der KBW produzierte (siehe Reportage "Luftblumen..." - am Ende dieses Beitrags kommst du zum Download aller 20 Seiten, die Kids vor Ort produzierten). Dort schrieb etwa die 12-jährige Marie. „Es gibt 3 Gruppen, Sektoren: Produzenten, Konsument und die, die das Produzierte zu den Konsumenten bringt. Konsumenten müssen Waren kaufen, um die Wirtschaft anzutreiben. Jeder Mensch verdient sein Geld anders und dennoch haben wir etwas gemeinsam: Wir lieben es alle, Geld auszugeben, auch wenn wir es für unnötige Dinge tun ..."
Zwei ältere Burschen äußern sich mündlich gegenüber dem Karrieren-KURIER. Florian Daniel Maria Stöger: „Wirtschaft ist notwendig für die Finanzen eines Landes und sie bietet Chancen für jeden." Der vor allem naturwissenschaftlich interessierte 14-Jährige möchte Unternehmer werden, „weil`s mich interessiert!"
Sein Freund Merlin Meier-Stauff (13) zeigt sich kritischer: „Wirtschaft ist vor allem für die Reichen gut, sie macht die Reichen reicher und die Armen ärmer."
Produktionsabläufe und Unternehmens-Philosophie vermitteln
Und warum machen Unternehmen bei der Kinder Business Week mit? Nun, Beweggründe gibt es sicher verschiedene, da sind zum einen jene, die einfach die Cahnce nutzen, um ihre Produkte schon bei Kindern zu bewerben. Andere wollen mehr vermitteln, wie auch Entrepreneurship oder die Philosophie ihres Unternehmens. So legt Hans Lanzinger, Geschäftsführer des Fruchtsaftherstellers Pfanner, wie der dem Karrieren-KURIER erklärt, Wert darauf, dass „Kinder lernen, dass zu Saft mehr dazugehört als nur das Konzentrat oder Mus aus den Früchten." In dessen Workshop mixen Kids aus Fruchtsaftkonzentraten oder Mus den Saft und schmecken, da brauchts noch Zucker und vor allem Wasser.
Ferner vermittelt Lanzinger, dass für Top-Qualität und Sicherheit seiner Säfte wichtig ist, die Früchte zu kennen. Jene, die in Österreich wachsen, werden auch hier eingekauft und international setzt Pfanner seit elf Jahren auf Fair Trade. „Wir wissen genau, wo unsere Orangen, Mangos, Ananas herkommen, kennen die Genossenschaft im jeweiligen Land. Faire Löhne für faire Produkte!"
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