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"Kalle Blomquist lebt gefährlich" von Astrid Lindgren im großen Haus des Theaters der Jugend in Wien.

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??? Hähä??? Was soll das? Was ist da auf die Tastatur gefallen? Hängen geblieben?

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Natürlich nix von alldem. Das scheinbare Kauderwelsch ist volle Absicht. Wie die, die Astrid Lindgrens Meisterdetektiv Kalle Blomquist kennen und andere wohl vermutet haben könnten, handelt es sich um eine Geheimsprache. Die hat Astrid Lindgren „Räubersprache“ genannt und sie den drei Mitgliedern der Bande „Weiße Rose“ in den Mund gelegt. So können sich der besagte Kalle und seine beiden Kumpels, Eva-Lotta Lysander und Anders Bengtsson sogar dann unterhalten, wenn die Mitglieder der „Roten Rose“ in ihrer Nähe sind. Mit Benka, Jonte und Sixten liegen sie immer im Streit um den „Großmummrich“, eine kleine vom Äußeren her unscheinbare Figur, aber von unschätzbarem symbolischen Wert für die darum Kämpfenden. Solche Dinge gibt es in echt ja auch gar nicht so wenige in der Erwachsenenwelt.

Mord im idyllischen Dorf

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Das Theater der Jugend spielt in seinem großen Haus, dem Renaissancetheater in der Wiener Neubaugasse, seit kurzem den Band zwei der Lindgren’schen Meisterdetektiv-Serie, „Kalle Blomquist lebt gefährlich“ - übrigens der Beginn dieses Artikels aus der „o“-Sprache übersetzt, in der jeder Konsonant (Mitlaut) ein o kriegt und dann wiederholt wird.

Im verschlafenen schwedischen Dorf, das durch Projektionen in mehreren Ebenen idyllisch plastisch wirkt, liegt Kalle meist unter einem Birnbaum und beobachtet, beobachtet, beobachtet. Viel ist hier ja nicht los, aber in Band 1 der Buchreihe hat er einen Juwelenraub aufgeklärt. Und nun in diesem Band, in dem vor allem Eva-Lotta viel gefährlicher lebt als Kalle, passiert ein Mord. An einem Wucherer, dem alten Gren, der außerordentlich viel Zinsen für heugeborgtes Geld verlangt.

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Ein Gläubiger erschießt den, ausgerechnet dann als Eva-Lotta den Großmummrich in diesem Holzhaus, dem Hauptquartier der „Roten Rose“ verstecken will. Kalle könnt’s nicht tun, weil er an diesem Tag seinen Eltern in deren Geschäft aushelfen muss. Da sie dem Täter kurz danach direkt begegnet, versucht der sie… Und daran hat auch eine Zeitung Schuld, die das Mädchen aus Augenzeugin mit vollem Namen outet…

Natürlich geht die Sache letztlich gut aus, die Kinder - beider Banden - helfen mit, den Täter dingfest zu machen, wobei Kalle mit seinem mobilen Labor den Beweis liefert.

Beeindruckend

Flott verfliegen die fast zwei spannenden Stunden, die auch für den einen oder anderen Lacher sorgen. Besonders beeindruckt Tanja Raunig als Eva-Lotta in jener Passage als sie voll geschockt und am Boden zerstört ist, nachdem sie im Haus den ermordeten Gern gesehen hat und zuvor dem Mörder begegnete. In diesen Momenten kann vielleicht ein klein wenig nachvollzogen werden, wie es Kindern und Jugendlichen geht, die flüchten mussten, weil sie in ihren Heimatländern in unmittelbarer Nähe Ermordete oder gar die Taten selbst mitansehen mussten.

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Kalle Blomquist lebt gefährlich
von Astrid Lindgren
in einer Fassung von Gerald Maria Bauer
Ab 6 Jahren, nicht ganz zwei Stunden

Kalle Blomquist Florian Appelius
Eva-Lotta Tanja Raunig
Anders Michael Zwiauer
Sixten Bernhard Georg Rusch
Benka Markus Freistätter
Gren / Kommissar Horst Eder
Wachtmeister Björk Wolfgang Rupert Muhr
Klas / Beppo, ein Hund Rafael Wieser

Regie Gerald Maria Bauer
Bühne & Video Sam Madwar
Kostüme Susanne Özpınar
Figurenbau Julia-Elisabeth Beyer
Kampfcoach Martin Woldan
Licht Christian Holemy
Dramaturgie Marlene Schneider
Assistenz, Inspizienz Rostyslav Samonov
Hospitanz Bianca Okresek

Wann & wo?
Bis 23. Jänner
Theater der Jugend/Renaissancetheater
1070, Neubaugasse 36
Telefon: (01) 521 10-228
www.tdj.at

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