SARAMIDURAFIDELES ist das Passwort

Illustrationen aus "Kommt ein Boot" und das Maskottchen des Kinder- und Jugendbuchpreises
Lehrerin und Autorin.Saskia Hula ist immer ganz nah an der „Zielgruppe“ ihrer Bücher und weitere Storys über andere der Preisbücher und deren Autor_innen bzw. Illustrator_innen. "Kinderjury" kürte Drachenbuch von Nöstlinger und Rassmus

Alle Kinder sind in irgendeiner Bande – nur nicht Oskar. Einmal ist er zu klein, ein anderes Mal zu groß oder zu wenig gefährlich, falsch gekleidet ... Mist. Was tun? Nun, Oskar gründet einfach seine eigene Bande. Ganz alleine sucht er sich ein Hauptquartier und macht andere neugierig ... Mehr sei aber jetzt nicht verraten, höchstens noch so viel, dass es dafür einen der vier Hauptpreise beim Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis gab. Womit diese Preisträgerin die beiden Seiten des Bildungsministeriums, das ja die Preise vergibt, in einer Person vereinigt – Schule sowie Kunst und Kultur.

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Saskia Hula mit ihrer Klasse
Inmitten „ihrer“ Kinder der 4a der Volksschule Ortnergasse (Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus) besuchte der (Kinder-)KURIER die Autorin, um sie und dazu noch Angehörige der wichtigsten Zielgruppe zu befragen.
Vorweg, Hula war überrascht, wie viele Details die Schülerinnen und Schüler über dieses ihr ungefähr 40. Buch, kannten. Besonders brillierte dabeiKhalid. „SARAMIDURAFIDELES“, rief er aus. Und das ist das ja nicht gerade einfache Geheimwort („Password“, wie esValonnennt), das sich Saskia Hula für Oskars Antwort auf den Ausschluss aus allen anderen Banden ausgedacht hat. Er habe sich, so der Volksschüler, das gemerkt, weil es das war, was ihm im Buch am besten gefallen habe.

„Dass ihn die anderen nicht aufgenommen haben, hab ich sehr traurig gefunden“, meint Pakize. Ihre Mitschülerin Yasmin hingegen erfreute, „dass er dafür später die anderen alle aufgenommen hat“.
Bahar beeindruckte vor allem „dass Oskar dann so geheimnisvoll“ seine Antwort vorbereitete. „Ich finde vor allem den Schluss schön“, lächelt Beyza.

Spannende Entstehung

Spannend ist aber auch die Story, wie die Bandengeschichte überhaupt entstanden ist. Saskia Hula hatte eine Illustratorin, mit der sie gern zusammenarbeiten wollte, „gefragt, was sie für ein Buch machen wollen würde. Da hat sie gesagt, ein Bandenbuch. Und als ich das dann geschrieben hatte und ihr gab, meinte sie, das kann man nicht illustrieren“, erzählt die Autorin. Mindestens fünf Versionen habe sie dann geschrieben, „immer kamen vom Verlag noch andere Wünsche, es brauche mehr verschiedene Orte, damit dazu überhaupt jemand was zeichnen könne und so weiter. Irgendwann war’s mir zu viel und ich hab’s zurückgezogen und bin zu einem anderen Verlag gegangen.“ Dort suchte die engagierte Lektorin mehrere Zeichnerinnen, aber auch das dauerte bis sich eine, Ina Hattenhauer, auf die Bandengeschichte eingelassen hat, die jetzt wieder eher der ersten Version entspricht, wie die Autorin gesteht.

Genau so angetan wie die Kinder ihrer Klasse war auch die erwachsene Jury des Kinder- und Jugendbuchpreises und kürte es zu einem der vier Hauptpreisbücher.

Fortsetzung

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Saskia Hula mit ihrer Klasse
Eine Art Fortsetzung erscheint im Juni: „Die coolste Schule der Welt“, verrät Saskia Hula. „Da spielen wieder Oskar und all die anderen aus der besten Bande der Welt mit.“ Grundgeschichte: Die Kinder finden, alle anderen gehen in viel bessere Schulen, mit ihrer sind sie gar nicht zufrieden und so überlegen sie sich, was sie alles in ihrer Schule verändert haben wollen, damit sie die coolste der Welt wird.

Plötzlich fordern „ihre“ Kinder, die den Unterricht hier ganz lustig finden ein, „aber du hast uns schon einmal eine eigene Geschichte versprochen!“ Lehrerin und Autorin Hula gesteht: „Ja, das stimmt, vor zwei Jahren haben viele Kinder immer wieder erzählt, am Klo gebe es einen schwarz gekleideten Mann. Daraus hab ich eine Geschichte geschrieben, aber noch keinen Verlag dafür gefunden, aber ich versprech euch, noch vor ende des Schuljahres lese ich sie euch vor.“ Immerhin zerstreuen sich „ihre“ Kinder dann ja in mehrere verschiedene weiterführende Schulen.

Untypischer Anfang

Sie selbst hat vor ungefähr zehn Jahren begonnen, Bücher zu schreiben „als bei meinen eigenen Kindern die Schikurse und Englischwochen begonnen haben und ich mir die einfach nicht leisten konnte, also eine ziemlich untypische Motivation für eine Autorin, glaub ich. Hat aber funktioniert, sogar gleich. Man kann ja auch etwas gut machen, wenn man es für Geld macht. Und außerdem war es natürlich nicht nur das Geld. Ich wollte auch Anerkennung und Berühmtheit und so :-), all das was du als Lehrerin nicht so kriegst“, lächelt sie deutlich zwischen den Zeilen hör- und sichtbar. „Nur damit kein falsches Bild entsteht: Das Geld war eindeutig meine Anfangsmotivation, ich habe aber trotzdem immer nur das geschrieben, was mich gerade interessiert hat - und zwar auf genau die Art, die mich interessiert hat und ich habe schon einige Aufträge abgelehnt, die vielleicht Geld gebracht hätten, mich aber zum Gähnen ... Ich war immer total begeistert davon, dass ich überhaupt Geld fürs Schreiben kriege ... Mittlerweile hab ich nicht nur die Schikurse, sondern auch die Auslandssemester hinter mir und kann mein Geld endlich aus dem Fenster schmeißen, wie ich gerade will ;), Was ich natürlich nicht tue, im Gegenteil: Ich investiere in Pflanzen für meinen Garten.“

Übrigens...

...ihre Tochter Kai arbeitet an einem eigenen Roman, aus dessen ersten Teilen sie schon öffentlich beim Projekt Schreibzeit im Wiener Kinder- und Jugendtheaterhaus Dschungel Wien vorgelesen hat – eine spannende Geschichte über ein Mädchen, das mitten im Leben unter all den Mitmenschen unsichtbar wird. (Ihr Sohn interessiert sich absolut überhaupt nicht für Kinderbücher, der studiert lieber Sport.)

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Michael Roher mit seinem ersten Bilderbuch aus seiner Kindheit
Der Shootingstar der heimischen Kinder- und Jugendbuch-Szene Michael Roher (erst vor wenigen Jahren aufgetaucht und gleich viele Preise abgeräumt) schickt – geschrieben und gezeichnet – das schräge Trio „Oma, Huhn und Kümmelfritz“ durch verrückte und sehr witzige Geschichten. Der Letztgenannte ist Omas Enkel Fritz – mit einem nie geklärten Spitznamen - und lebt mit einem sprechenden, großgoscherten Huhn. Der ungefähr achtjährige Bub liebt die Landkarten im Atlas und da vor allem Namen von Städten, Ländern, Flüssen und Bergen. Wenn er sich freut, überrascht ist oder bei allen möglichen anderen Gelegenheiten stößt er dann unvermittelt Kasachstan oder Fischamend, Missisippi, Islamabad oder was auch immer aus. Und er mag seine Mitschülerin Maya. So sehr, dass er als einziger Bub der Klasse nicht in die Bande einsteigt, die ein Klassenkollege gründet, weil Mädchen nicht aufgenommen werden.

Da hilft das Huhn, es schlägt vor, einfach eine eigene Bande zu gründen – natürlich mit ihm als Ober-Chef… Zu dritt erleben sie ihren ersten Detektivfall – mit überraschendem Ergebnis, unter anderem die erste Nacht allein außer Haus – in einem Zelt.
Wie sonst mit seinen Zeichnungen und da wiederum vielen Details, spielt Roher hier mit Geschichterln, beschriebenen Bildern und vor allem auch mit Wörtern – nicht zuletzt erfundenen. So wird in einem Kapitel das Hendl zum Huhnfuzius – mit „weisen“ Sprüchen, die er dem Fritz bei einer komplizierten Mathe-Hausübungen anstelle der Rechenlösungen ins Heft diktiert. Beim Beispiel mit 56 und drei Mal so viel Bonbons, die dem Fritz Kopfzerbrechen bereitet, fällt dem Huhn ein: „Schreibe: Weise, wer nicht Bonbon behält, sondern ganze Süßkram schenken bedürftigem Huhn.“
Was der Lehrerin nicht nur gefällt, aber … immerhin verschafft sie ihren SchülerInnen ein Rezept für Glückskekse (das auch im Buch abgedruckt ist..

Mit diesem, seinem ersten (Nicht-Bilder-)Buch wurde Roher mit einem der vier Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreise 2013 ausgezeichnet.

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Michael Roher
Du hast ja gleich mit deinem ersten Buch Preise abgeräumt, bei diesem und den folgenden standen immer die Illustrationen im Zentrum einer kompakten Geschichte. Wie kam die Ausdehnung auf ein sehr langes, geschriebenes Buch mit wenigen Illustrationen?
Michael Roher: Ein Satz aus der ursprünglichen Version von „Herr Lavendel“ (erschienen bei Bajazzo im Frühjahr 2012), der es nicht in die Buchversion geschafft hat, ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Der Satz war: „Ich brauche sofort einen Plunder!“, rief das Huhn gleich nach dem Aufstehen. „Golatschen und am liebsten gleich fünf!“
Das Buch Herr Lavendel besteht aus mehreren Episoden und der Satz mit dem Huhn stammt aus einer Episode, die ich deshalb nicht dazu genommen habe, weil neben Hannelore und diversen anderen Figuren mit dem Huhn dann noch ein Charakter aufgetaucht wäre und das war für mein Gefühl einfach eine Spur zuviel des Guten.
Ich wollte dieses Huhn kennen lernen, das so einen Satz sagt und habe einfach zu schreiben begonnen. Dann war irgendwann die erste Geschichte fertig. Mittlerweile hatte ich aber die drei Charaktere (Oma, Huhn und Kümmelfritz) lieb gewonnen und die Ideen gingen mit mir durch. Ich war selbst überrascht über soviel Text, aber am Ende waren es eben zehn Geschichten. Das war nicht geplant, hat aber sehr Spaß gemacht.

Werden künftig auch längere Texte von dir zu lesen sein, oder widmest du dich wieder stärker der Graphik, den Illustrationen?
An sich gilt meine hauptsächliche Leidenschaft der Illustration. Daher wird mein Schwerpunkt auf alle Fälle auch weiterhin in diesem Bereich liegen.

Woher kam die Erfindung des „größenwahnsinnigen“ Huhns?
Wie gesagt, war zuerst oben erwähnter Satz, in dem eben ein Huhn vorkam, auf das ich neugierig war. Als ich unserem Sohn dann eines Tages etwas mit einem Stofftier vorgespielt habe, ist es passiert: Dieses Stofftier hatte sich zu einem unglaublich von sich überzeugten Charakter entwickelt und ich hab gedacht: Genauso ist das Huhn!

Und woher kamen Oma und Kümmelfritz?
Da war so ein Bauchgefühl, dass dieses Huhn einerseits jemanden braucht, der ihm den ganzen Blödsinn, den es so verzapft, auch abkauft bzw. sich von seinen Ideen mitreißen lässt - die Rolle hat der Kümmelfritz abgekriegt. Und ganz ohne Bodenhaftung und jemanden, der das Huhn durchschaut und letztlich eine gewisse Kontrolle in das verrückte Spiel bringen kann, wollte ich den Kümmelfritz auch nicht lassen. Diesen Part erledigen die Oma und die Maya.

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Michael Roher
Die vielen so mal hingeworfenen, eingestreuten geographischen Begriffe gehen worauf zurück? Auf eigene Reisen? Oder eher Reisewünsche? Oder war Geographie dein Lieblingsfach in der Schule?
In erster Linie habe ich nach Wörtern gesucht, die lustig klingen. Popocatepetl oder Titicacasee. Das klingt fast wie Nonsens und trotzdem gibt's die. Das hab ich irgendwie witzig gefunden.
Ganz willkürlich ist das Auftauchen ja nicht. Es ist ja ein Hobby vom Kümmelfritz, im Weltatlas zu schmökern und sich an lustigen geografischen Namen zu erfreuen. Die, die er am witzigsten findet, lernt er auswendig und ruft sie, meist als Ausdruck seiner Begeisterung. Also, wenn andere „Juchuuh!“ oder „Jeeeeee!“ schreien, dann ruft er eben: „Oklahoma!“ oder sowas.

Und wie hast du die jeweiligen Orte ausgesucht?
Bei der Auswahl der Worte, war es oft so, dass ich den Index des Atlas hergenommen haben und je nach Klangmelodie der Namen entschieden habe, was an dieser oder jener Stelle gut passen könnte.

Was sind schon Luftschiffe oder Seiltänzer gegen dieses Mädchen. Rita. Das Mädchen mit der roten Badekappe traut sich etwas ganz Besonderes: Einfach vom Sprungturm im Bad die Leiter wieder runter zu steigen und zu sagen: „Fische springen nicht von Türmen.“
Ein knapp und punktgenau formulierter Text mit beeindruckenden Bild-Collagen.

DAS machen?

Mit der Geschichte vom Storch, der Babys bringt, lässt sich schon lange kein Kind mehr abspeisen. Woher aber kommen sie dann? Und was hat es mit Liebe, Sex, Zärtlichkeit und anderen Gefühlen auf sich? Wo ist es wichtig, Grenzen zu fühlen und zu setzen? Dazu findest du vieles in „DAS machen?“
Es ist kein Zufall, dass eine (ausgedachte) Klasse im Zentrum steht, deren Kinder sich Gedanken über diese und überhaupt viele Fragen machen, mitunter auch Bilder dazu entwickeln...
Autorin Lilly Axster verbringt immer wieder Zeit in Schulen, um in Workshops mit Kindern zu Gefühlen, Liebe, Sexualität zu arbeiten. Anregungen und Zitate daraus haben sie und die Illustratorin in das Buch einfließen lassen. Über die Homepage geht der Austausch weiter.
www.dasmachen.net

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Die junge Jury aus der Neuen Mittelschule Mäder (Vorarlberg)
Zum achten Mal wählt eine „Kinderjury“ ihr Lieblingsbuch aus den 14 Preis- und Auswahlbüchern der erwachsenen Jury. Jedes Jahr fällt die Wahl auf die Schule eines anderen Bundeslandes, diesmal war Vorarlberg dran. Und da drängte sich die ÖKO-NeuenMittelSchule Mäder geradezu auf. Hier werden bereits seit 2006 stets die besten Bücher auserkoren. Und jeweils Büchertipps für die eigene Altersgruppe (10 bis 14 Jahre) online gestellt. Dort warten sie darauf, von anderen lesefreudigen Kids kommentiert und mit Stimmen bedacht zu werden. Fürs Volksschulalter stellen Kinder der VS Götzis-Blattur Tipps zusammen. Heuer wurden dabei mehr als 6000 Stimmen online abgegeben. „Der Computer ist nicht unser Feind, wir bauen ihn seit Jahren in unsere Leseförderinitiativen ein“, meint Ludwig Hotz, Leiter der Landesarbeitsgemeinschaft für Schulbibliotheken in Vorarlberg und Lehrer an der ÖKO-NMS Mäder.

Letzte Meldung

Zwei Schülerinnen und ein Schüler aus der klassenübergreifenden Lesegruppe „Selektaner“ erzählen dem KURIER ein bisschen über ihre Arbeit in dieser – erstmals eben von 10 bis 15 Jahren reichenden „Kinderjury“. Deren Ergebnis – wie in jedem Jahr – erst bei der Preisverleihung in Gleisdorf präsentiert wurde - von einigen der jungen Jurori_innen. And the winner is...
GUTER DRACHE & BÖSER DRACHE von Christine Nöstlinger und Jens Rassmus.

Wette

„Wir hatten den Auftrag, jedes der 14 Bücher mit Punkten zu versehen, die Kriterien dafür haben wir uns in der Gruppe selber ausgemacht“, erzählt die 15-jährige Emi Lo Russo. Die Kriterien umfassen Inhalt, Bilder, Farben, Schrift und Cover, wobei die drei zuletzt genannten jeweils am geringsten bewertet werden, Inhalt wird drei Mal so viel und Bilder vier Mal so viel Gewicht beigemessen – weil es unter den 14 Preis- und Auswahlbüchern besonders viele Bilderbücher gibt.
„Da es viele Bilderbücher gab, konnten wir die meisten leicht fast alle anschauen, bei den längeren Texten haben wir uns das aufgeteilt, da konnte nicht jede und jeder alles lesen, aber zumindest reinlesen sollte schon jede und jeder. Mehr haben wir uns dann von denen erzählen lassen, die’s ganz gelesen hatten.“
Ihre eigene Leseleidenschaft „hat in der Volksschule angefangen, eigentlich mit einer Wette mit meiner Schwester, dass ich in einer Woche mehr Seiten lese als sie, Ich hab zwar nicht gewonnen, aber dabei so viel Spaß beim Lesen gehabt, dass ich weiter gelesen habe.“
Ihre Lieblingslektüre sind am ehesten „Krimis und Thriller, am besten solche, die hart sind“, meint die junge Dame mit einer eher sehr sanften, weichen Stimme am Telefon.

Nina Mußbacher (12) entdeckte ihre Lust am Lesen in der Volksschule über die Seefahrt. „Die hat mich interessiert und fasziniert, ich bin einmal auf einem Schiff mitgefahren und wollte dann gleich Kapitänin werden. Und so hab ich begonnen, solche Bücher wie Moby Dick und viele andere zu verschlingen.“ Und das, obwohl sie sich früh angewöhnen musste, mit einem Auge zu lesen, weil ihr bei einer medizinischen Behandlung als sehr junges Kind ein Auge praktisch ruiniert worden war.

Einer von nur zwei Buben in der fast zwei Dutzend Kids umfassenden „Selektaner“-Gruppe ist der 13-jährige Lukas Roth. „Ich bin auch der einzige Bub, der mit nach Gleisdorf geht.“ Er hat erst in der Haupt (nunmehr Mittel-)Schule so richtig intensiv zu lesen begonnen. Am liebsten seien ihm Fantasiegeschichten und Krimis. Die Bewertung der 14 Bücher sei ihm „eher leicht gefallen, aber ich war auch am Ende nicht wirklich sehr enttäuscht, dass mein Lieblingsbuch nicht gewonnen hat.“
Ein paar Favoriten seien schon eher knapp, aber doch nicht ganz eng beisammen gelegen – ließen die drei Befragten raus, mehr aber auch schon nicht. Es bleibt spannend, wie sie’s selber als Lektüre auch gern haben.

Zur Website der Selektaner_innen

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Die vier Hauptpreisbücher
Die vier Hauptpreise
Bilderbuch:
Saskia Hula/ Ina Hattenhauer,Die beste Bande der Welt, Nilpferd in Residenz, ab 7 J., 40 Seiten; 14,90 €
Heinz Janisch/ Ingrid Godon,Rita, Bloomsbury, ab 4 Jahren, 24 Seiten; 14,40 €.
Kinderbuch:
Michael Roher,Oma, Huhn und Kümmelfritz, Jungbrunnen, ab 8 Jahren; 104 Seiten; 13,95 €.
Sachbuch:
Lilly Axster/Christine Aebi,DAS machen?Projektwoche Sexualerziehung in der Klasse 4c, de’A Panoptikum; ab 7 J., 56 Seiten; 24,50 €
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Die zehn Bücher der Auswahlliste
Kollektion zum Österr. Kinder- und Jugendbuchpreis
Franz-Joseph Huainigg/ Verena Hochleitner,Jakob & das Rote Buch; Wiener Dom-Verlag; ab 6 Jahren, 32 Seiten; 14,90 €
Robert Göschl,Die fantastische Reise mit einem wundersamen Gefährt; Verlag Luftschacht; ab 3 J., 32 Seiten; 19,90 €
Hubert Gaisbauer/ Renate Habinger,Schlaf jetzt, kleines Kamel; Wiener Dom-Verlag; ab 4 J., 26 Seiten; 14,90 €
Michael Köhlmeier/ Monika Maslowska,Das Sonntagskind; Obelisk Verlag, ab 10 J.,160 Seiten, 14,95 €
Christine Nöstlinger/ Jens Rassmus,Guter Drache und Böser Drache; Residenz Verlag; ab 4 J., 40 Seiten; 14,90€
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Cover des Buches Das abenteuerlich Leben des Adrian Adrenalin von Melanie Laibl und Dorothee Schwab
Melanie Laibl/ Dorothee Schwab,Das abenteuerliche Leben des Adrian Adrenalin; Verlag Luftschacht, ab 3 J., 32 Seiten; 21 €
Edith Schreiber-Wicke/ Carola Holland,Du wirst den Mond vom Himmel holen; Thienemann Verlag, ab 4 J., 32 Seiten; 15,40 €
Ursula Poznanski,Die Verratenen, Loewe Verlag; ab 14 Jahren, 464 Seiten, 19,50 €
Michaela Holzinger,Funkensommer; Verlag Freies Geistesleben; ab 13 J.; 252 Seiten, 16,40 €
Heinz Janisch/ bookolino (Hrsg.) Illustrationen: Helga Bansch, Maria Blazejovsky, Renate Habinger, Verena Hochleitner, Willy Puchner, Michael Roher, Dorothee Schwab, Annett Stolarski, László Varvasovszky, Sibylle Vogel, Linda Wolfsgruber,Kommt ein Boot... Ein Gedicht in 11 Bildern und vielen Sprachen; Residenz Verlag, ab 7 J., 24 Seiten; 3 €
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Maskottchen des Kinder- und Jugendbuchpreises
Seit 1955 zeichnet die Republik beste Kinder- und Jugendbücher aus. Verantwortlich ist das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Damit holt es die von einer Fachjury auserkorenen vier Preis- und zehn Auswahlbücher vor den Vorhang – bei der feierlichen Preisverleihung in Gleisdorf und über die Aktion mit dem Buchklub, in der die Bücher an die Schulen kommen (dazu weiter unten).

Die Preisverleihung fand dieses Jahr am 14. Mai – wie schon den vergangenen Jahren – in Gleisdorf (forumKloster) statt. Sie ist eingebettet in drei Gleisdorfer Literaturtage. Vor der feierlichen Auszeichnung für die Autorinnen und Autoren bzw. Illustratorinnen und Illustratoren durch Bildungsministerin Claudia Schmied steigt ein Workshop mit den Ausgezeichneten „Aus der Werkstatt geplaudert“ vor allem für interessierte PädagogInnen, Studierende der Pädagogischen Hoschule und der Uni Graz , BibliothekarInnen und Eltern.

Tags darauf boten Preisgkrönte am Vormittag Lesungen und Workshops in der Stadtbücherei, der Buchhandlung Plautz, dem MIR (Museum im Rathaus), Haus der Musik und im forum -an, abends bringen Jugendliche aus der Region bei einer Slam Poetry Session im Kulturkeller von Gleisdorf Texte, die sie in einem entsprechenden Workshop erarbeitet haben, zu Gehör.

Schließlich gab es am Donnerstag (16. Mai) die Verknüpfung von Literatur und Jazz im Haus der Musik.
Infos: Telefon: 03112 2601-0
marketing@gleisdorf.at
www.gleisdorf.at

Preisbücher auf Tour

In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur stellt der Österreichische Buchklub Schulen die 14 Preis- und Auswahlbücher – samt aufbereiteten pädagogischen Begleitmaterialien und Kopiervorlagen kostenlos zur Verfügung.
www.lesefest.at

www.buchklub.at

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Illustration von Michael Roher zu Heinz Janisch' Gedicht "Kommt ein Boot..."
Zum Gedicht „Kommt ein Boot“ gestalteten elf IllustratorInnen Bilder. Der Text wurde in zehn Sprachen übersetzt, in zehn weiteren Sprachen fliegen Schlüsselwörter umher – wie die vielen „Zeitungsfische“ auf diesen Seiten.

Kommt ein Boot durch die Luft geflogen,
Boot aus Papier, aus Gras, aus Vorgestern.
Landet auf meiner Handfläche,
vor meinem Fuß, auf meinem Bett.
Erzählt mir vom offenen Fenster,
vom Meer, von der Insel mit den Honigbäumen.
Schon schlafe ich, schon bin ich wach,
schon sind wir aus dem Haus und
hoch über der Stadt ...

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Illustrationen von helga Bansch zu Heinz Janisch' Gedicht "Kommt ein Boot..."

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