Nachwuchsreporter trifft Snowboard-Vizeweltmeister

Nachwuchsreporter trifft Snowboard-Vizeweltmeister
Interview am Rande der Youth Olympic Games in Innsbruck

Im Gespräch mit Steve Gruber merkt man sofort, dass er für Board-Sport – ob im Schnee oder zu Wasser – lebt. Während des intensiven Backcountry-Ausritts mit ihm wurde schnell klar, warum er Legendenstatus hat. Was der 35-jährige Snowboard-Vize-Weltmeister an Tricks im Repertoire hat, lässt einem den Atem stocken. Wie er im flachen, niederösterreichischen Stockerau zum Snowboarden kam, was seine nächsten Ziele sind und was die Olympischen Jugend-Winterspiele für ihn bedeuten, lest ihr im Interview.

Hinter uns finden gerade die Finals bei den 1. Olympischen Jugend-Winterspielen im Halfpipe Snowboarding und Freestyle Skiing statt. Was bedeutet es dir, den Sport, den du schon seit über 20 Jahren ausübst, jetzt als Olympische Disziplin zu sehen?
Steve Gruber: Ich finde die Veranstaltung sehr gut. Man sieht wie hoch das Level ist, wie viel Leidenschaft und Zeit die Jugendlichen investieren. Solche Events sind sehr wichtig, die jungen Leute pushen sich gegenseitig immer weiter zu Höchstleistungen. Außerdem werden durch die Spiele viele neue Parks mit Halfpipes, Rails und Kicker geschaffen werden. Das bringt für die Jungen mehr Möglichkeiten, um sich auszutoben – und in vier bis fünf Jahren sieht man dann sicher auch die Resultate (lacht).

Begonnen im Garten in Stockerau

Du bist ja aus Niederösterreich, genauer aus Stockerau. Das ist nicht gerade ein Hotspot für Nachwuchs-Snowboarder. Wie hast du begonnen?
Steve Gruber: Begonnen hat damals alles im Garten in Stockerau. Ich war 15 Jahre alt, habe mir einen Kicker gebaut und hatte einfach einen Riesenspaß. Später bin ich immer zum Semmering und auf das Hochkar gefahren. 1994 hab ich dann das erste Mal einen zweiten Platz bei einem Jugendwettbewerb gemacht. Damals merkte ich erstmals "da geht mehr". Bei internationalen Wettbewerben konnte ich mich mit Norwegern und Finnen messen. So richtig losgegangen ist es bei mir erst ab 1998.

Was sind heutzutage deine Lieblingsspots?
Steve Gruber: Hier in Tirol definitiv das Zillertal und der Arlberg. Kanada ist international sicher einer der Hotspots. Auf den zwei Bergen (Whistler Mountain und Black Diamond) treffen sich alle Powderjunkies, dort kennen sich alle. Es ist schon ein Wahnsinnsgefühl mit der "Early Powder Bahn" dort hinaufzufahren und sich auf unberührten Schneehänge auszutoben.

Im Zillertal findet ja heuer zum 10. Mal die Veranstaltung "Wängl Tängl" deiner "Ästhetiker"-Crew statt. Dort hast du letztes Jahr und zweimal davor gewonnen. Was sind deine nächsten Ziele?
Steve Gruber: Ich konzentriere mich in nächster Zeit darauf Fotos zu machen, bald wieder nach Kanada zu fahren und im Sommer steht dann wieder Surfen am Plan. Aber wenn das Wetter so bleibt, dann bleib ich hier (lacht).
Das Interview führte Simon Roth, Samsung Mobile Explorer

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