Musizieren mit einem Spazierstock...

Musizieren mit einem Spazierstock...
... und goldene, gläserne, metallene und hölzerne Säle. Der Wiener Musikverein als buch und live besichtigt

Praktisch wär das schon. Ein Spazierstock. Und wenn dann die Lust aufkam beim Picknick nach oder zwischen dem Essen zu musizieren, einfach Griff runter und reinblasen. Eine lange Stockflöte zeigte der Leiter des Archivs im Wiener Musikverein den Kindern der 3c der Neuland-Volksschule am Laaerberg. Die kamen zu Besuch in das "klingende Haus", um sich ein bisschen umzuschauen. Ihr Reiseführer war Marko Simsa, der kürzlich das Buch "Allegretto und der Zauber des Wiener Musikvereins" verfasst hatte.

Spazierstock wird Instrument

Musizieren mit einem Spazierstock...

Neben der Stockflöte, die Simon Karner ausprobierte, packte der Archivleiter auch – und das ist noch ungewöhnlicher, eine ebenfalls in einen Stock "verpackte" Art Gitarre aus. Selina Heihsig traute sich als eine jener Schülerinnen und Schüler, die Gitarre spielen, das alte Instrument anzustimmen. Das Archiv beinhaltet aber auch noch ganz andere Schätze. Deshalb ist gleich der ganze Raum mit einer Tresortür abgeschlossen. Einen der Schätze durften die Kinder noch begutachten – Noten, die Wolfgang Amadeus Mozart eigenhändig geschrieben hatte.

Viele Säle

Musizieren mit einem Spazierstock...

Zwar konnten die Kids nicht alle 397 Räume (wie im Buch zu finden ist) besichtigen, aber die wichtigsten Säle für Konzerte vom großen goldenen bis zu den neueren in den Untergeschoßen "metallener" und "gläserner" Saal konnten diese Gruppe junger Besucherinnen und Besucher aufnehmen.(Übrigens dank der vielen Säle gibt`s im Jahr rund 800 Konzerte in diesem Haus!)

Im Goldenen Saal, bekannt von den weltweit im Fernsehen ausgestrahlten Neujahrskonzerten, bekamen die Neuland-Volksschüler_innen auch eine Vorführung und Erklärung der Riesenorgel mit ihren vielen kleinen und großen Pfeifen.

"Geheimnisse"

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Im Buch ist aber auch noch ein "Geheimnis" zu erfahren. Dass Musik in diesem Saal so toll klingt, hängt nicht nur mit den Spitzenmusiker_innen zusammen, sondern auch damit, dass die Decke des Saals nicht ganz auf den Mauern aufliegt, sondern am Dach aufgehängt ist, damit kann sie wie der Boden einer Gitarre, Geige usw. mitschwingen, den ganzen Raum zum schwingenden Resonanzkörper machen.

Achja, wer noch nie bei einem der Kinderkonzerte im Wiener Musikverein war, wird "allegretto" vielleicht als Begriff aus der Musik (ein bissl langsamer als allegro – heiter/fröhlich) kennen, nicht aber als bunte, clownartige Figur, die durch Kinderprogramme in diesem Haus am Karlsplatz führt. Und die taucht immer wieder im Buch auf, versteckt sich mal da, mal dort…

Buch

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Natürlich darf ein Buch über so einen Musik-Tempel nicht nur mit gedruckten Seiten auskommen, drum liegt eine CD bei, die mit einer Trompetenbegrüßung beginnt und eine Katzenduett (von Gioachino Rossini) endet.

Marko Simsa und Dorothea Tust (Illustrationen), Allegretto und der Zauber des Wiener Musikvereins, Verlag Annette Betz

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