Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen

Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Märchensommer Poysbrunn: Neu erträumte Alice - mal 3 - im Wunderland. Und du kannst reinrutschen und durchs Schloss mitwandern.

Vor der Kulisse, die noch dazu voll echt ist, eines fast komplett grün zugewachsenen Schlosses startet das Stück in Poysbrunn im Weinviertel (Niederösterreich, Bezirk Mistelbach). Während du wartest, dass es anfängt und vielleicht nicht ganz weißt, wo sich jetzt was abspielen wird, läutet eine Art Schulglocke.
In den Ferien?
Naja, ist ja Theater!
Aus einem von zwei offenen Fenstern im zweiten Stock schreit plötzlich ein Typ, der ein nicht gerade freundlicher Schulwart sein könnte, nach Frau Schrecknödel, das heißt vielmehr schreit er „Frau Schreckknödel“, was diese veranlasst – und zwar mehrfach, weil er sich's nicht merken will -, "Schreck-nödel, nicht –knödel" zu dozieren. Alle Kinder (die Besucherinnen und Besucher) sind schon da, nur Alice, die würde mal wieder fehlen.

Wo ist Alice?

Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Oder zu spät kommen. Und das, obwohl es so viele Uhren im ganzen Schulhaus gäbe. Wahrscheinlich, so keppelt die Schrecknödel, die nicht nur einen Namen trägt, sondern auch geschminkt und gekleidet ist wie das Klischee einer alten, verzopften nicht sehr kinderfreundlichen Lehrerin, werden Alice halt wieder mal ihren Hirngespinsten nachhängen. Naja, wie auch immer, alle mögen ihr, mittlerweile ist sie aus dem Tor getreten, in den Schulgarten folgen.

Und wer...

... sitzt, viel mehr lümmelt schlafend da? Auf einer uruurur-alt-Schulbank, mitten auf der Wiese auf einem Podest (unter dem sich der Brunnen befindet) vor einer alten schwarzen Tafel, wie du sie vielleicht schon einmal in alten Filmen oder Fotos gesehen hast?

Drei Stationen

Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Drei Mal darfst du raten, denn viel mehr sei hier nicht verraten. Vielleicht nur noch eins: Dass du dann, so du Lust hast und dich traust, eine ganz steile, aber kurze Rutsche, wo’s gleich einmal abbremst, runterrutschen darfst – oder den Weg daneben vorbei gehst und in einem kleinen Garten landest. Dort steht ein Riiiiiesen-Sessel und ein ebensolcher Tisch. Und drei Türen stehen so irgendwie auf der Wiese.
Plötzlich sind auch drei Alice da, fast wie Drillinge. Mit jeder geht eine Gruppe mit – hinein ins Schloss – zu verschiedenen Stationen – zum verrückten Hutmacher oder zur Psychologin DDDr. Raupe oder zum sprechenden Ei Humpty-Dumpty, das Alice-Autor Lewis Carroll sich aus einem uralten englischen Kinderreim für seine Geschichte „hinter den Spiegeln“ ausgeborgt hat.

Ei, Hut oder Raupe?

Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Beim Eintritt kriegst du einen bunten Märchensticker mit je einem von drei Symbolen drauf. Ob Ei, Hut oder Raupe – entsprechend wanderst du Stiegen rauf oder runter, kannst eine der drei Geschichten erleben und teilweise mitmachen… um am Ende auch die anderen beiden Gruppen samt ihrer jeweiligen Alice im Keller zu treffen. Dort auf der Bühne erreicht die Suche nach "Dreamy" ihren spannenden Höhepunkt. Entsprechend der verträumten jungen Dame heißt die Katze, die Alice in die Schule mitgenommen hat. Was der Lehrerin so gar nicht gefällt. Und die kleine Katze ist "verschwunden". Die Herzkönigin (analog der Herzogin in der Original-Alice) hat eine Lieblings-Grinsekatze "zum Fressen gern". Auf der Bühne im Keller kommt auch das Croquet-Spiel mit dem Flamingo als Schläger und einem sehr witzigen Igel als Ball vor. Und du wirst zum gemeinsamen Tanz alle Besucherinnen und Besucher gebeten und… naja. Die eine oder andere märchenhafte Überraschung soll dir schon noch bleiben…
Ach ja, wenn du Musicalfan bist – an manchen Stellen wird auch gesungen und ein bisschen getanzt.
Wann & wo gespielt wird, erfährst du unter Infos
Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Im Publikum kannst du an der einen oder anderen Stelle ein bisschen mittun, ein paar Kinder aber wirken so richtig mit – beispielsweise wird "Dreamy", Alice‘ zweitweise verschwundene Katze von jeweils einem Kind gespielt – natürlich nur, wenn sie da ist und auch auftritt ;) Bei der Hauptprobe, bei der Kinder-KURIER – und mehr als 100 Kinder aus verschiedenen sozialen Einrichtungen in Niederösterreich – zuschauen durften, schlüpfte die neunjährige Michaela Handschuh ins Katzenkostüm. Es war, wie sie dem KiKu erzählt "nicht das erste mal, ich hab schon drei Mal beim Märchensommer mitgespielt, einmal ein Gespenst und einmal eine Schlossführerin."

Erst nur schauen

Mit dreifacher Alice ins Wunderland rutschen
Begonnen hatte alles "nur mit Zuschauen, dann bin ich einmal gefragt worden, ob ich nicht selber mitmachen möchte. Aber da hab ich nicht so genau gewusst, ob ich mag oder nicht. Als dann aber meine Mama mitgespielt hat und ich öfter dabei war, warten musste und mir ziemlich langweilig wurde, hab ich mir überlegt, doch auch gleich selber mit zu machen.“
Ob das Mitspielen mit wenigen aber sehr wichtig gut getimten Einsätzen schwierig gewesen sei, will der Kinder-KURIER wissen.
"Nicht besonders, am Anfang mussten wir nur die Tanzschritte für den Schlusstanz lernen. Und dann musste ich verschiedene Miaus probieren. Das war am Anfang nicht sooo leicht, immer genau das richtige zu sagen."

Neben den kurzen Auftritten beim Märchensommer habe sie aber doch schon auch einmal eine größere Rolle gespielt, rückt die Neunjährige auf Nachfrage des Reporter heraus: "Vor kurzem haben wir in der Schule ein Klimamusical über Eisbär und Pinguin ("Eisbär, Dr. Ping und die Freunde der Erde") gespielt, da hab ich eine Hauptrolle gespielt."
"Und wen hast du gespielt?"
"Den Pinguin".

Auch keine Anfängerin

Zurück zu Alice und dem Ausflug ins Wunderland, das sich im märchenhaften alten Poysbrunner Schloss abspielt: In der Schluss-Szene treten mehrere Kinder, teils mit Spielkarten verkleidet am Hof der autoritären Herzkönigin auf. Aber schon davor übernimmt ein Kind, beim KiKu-Probenbesuch Valerie Födinger eine Rolle im Umfang der (Grinse-)Katze "Dreamy". Als Mützelmaus muss Valerie zunächst schlafen, wenn eine der drei Alice ihr Publikum ins schräge Zimmer des ver-rückten Hutmachers führt. Auf den Tisch gelehnt spielt sie die Schlummernde perfekt. Keine Regung, kein Zucken, wenn die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer den Raum betreten, die einen oder anderen sie anstarren… Hochfahren muss sie allerdings beim Wort Katze. Klar, als Maus! Und natürlich rutscht Alice, die vom Hutmacher drauf hingewiesen wird, trotzdem das K-Wort öfter raus. Jeder Einsatz punktgenau!
Auch für Valerie Födinger ist Alice nicht der erste Märchensommer. "Ich hab schon einmal die Tochter einer Geschäftsfrau, einmal eine Elfe und einen Troll und einmal ein Gespenst gespielt."
Wie's dazu kam?
"Ich hab sehr oft zugeschaut und dann einmal gefragt, ob sie wen nehmen. Und dann hab ich das erste Mal im Theater Akzent (wo im Winter immer wieder das Sommermusical auch gespielt wird) mitgespielt."

Alice im Wunderland… neu erträumt
Empfohlen für Kinder von 4 bis 12 und ältere, die auch Märchen bzw. Alice im Wunderland mögen

Alice: Elisabeth Nikoletta Halikiopoulos
Sophie Resch
Gudrun Nikodem-Eichenhardt/Viktoria Hillisch
Lehrerin,
Herzkönigin,
Tür Ulla Pilz
Das Kaninchen: Randolf Destaller

Humpty Dumpty,
Herzkönig,
Schulwart Daniel Ogris
Hutmacher,
Igel, Tür Christian Kohlhofer
Raupe,
Spielkartensoldat,
Tür Valentina Kratochwil

Dreamy, die Katze Michaela Handschuh
Mützelmaus Valerie Födinger/ Larissa Ramos
Spielkarten-
soldat_innen Selina Neukam, Miriam Riemerth,
Samuel Vinzens, Maximilian Ramos

Intendanz, Regie Nina Blum
Autorin Michaela Riedl-Schlosser
Komponist und
musikalischer Leiter Andreas Radovan
Liedertext Gudrun Nikodem-Eichenhardt
Musik. Einstudierung Bela Fischer jr.
Choreographie Eva-Maria Scholz
Kostümbild Agnes Hamvas
Regie-Assistenz Maria Mangott, Stephanie Grünberger
Tontechnik Philipp Nikodem-Eichenhardt
Grafik, Fotos Martin „Dino“ Hesz

Wann & wo?
Bis 24. August 2014
Freitags, 16 Uhr
Samstags, Sonntags,11 und 16 Uhr
Dauer ca. zwei Stunden

2161 Schloss Poysbrunn (NÖ, Bezirk Mistelbach)

Bei Regen finden alle Szenen im Schloss statt! Gute Schuhe sind aber auch bei Schönwetter kein Nachteil…
Hotline: 0699/134 411 44

www.maerchensommer.at

Außerdem
Malanda – das Feenland der Träume!
11. Juli bis 3. August
Freitags, 17 Uhr
samstags, sonntags, 10 und 17Uhr
Dauer ca. 1 ½ Stunden (eine Pause)
Priesterseminarhof Graz

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