Kinderrechtetag: "Wir wollten Zeichen setzen!"
Rund 20.000 Kinder und Jugendliche in Österreich, Deutschland und Südtirol haben schmale Holzbretter mit bunten Bildern und so manch hoffnungsfrohen Wünschen bemalt. Die insgesamt 4000 Bretter wurden zu Tafeln zusammengebaut und diese wiederum in der Form von Booten aufgestellt. Viele solcher „Boote“ touren durch öffentliche Plätze wie Einkaufszentren, in Deutschland organisiert von der Sternsingeraktion, in Österreich von der Katholischen Jungschar. Damit sollen Vorbeikommende auf das Schicksal von Bootsflüchtlingen aufmerksam gemacht werden. Freitag und Samstag stand ein solches Boot im Zentrum der Wiener Lugner City, Freitag Abend war sozusagen Stapellauf u.a. mit Christian Konrad, ein Jahr lang Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, und Sara Dallinger, Vorsitzende der Katholischen Jungschar.
Gut aufgenommen
Kreativklasse
Video zur Aktion "Leben retten!"
Buntes, lautes Leben in der Säulenhalle des Parlaments. Anlässlich des Kinderrechtetages (20. November) kamen Freitag Mittag rund vier Dutzend Kinder aus zwei Betriebskindergärten und einem Hort der Kinderfreund ins „Hohe Haus“. Dort war in einer Ecke zwischen drei Säulen eine Netzwand aufgespannt. Auf der befestigten die Kids ihre Zeichnungen zu dem einen oder anderen Recht, das ihnen besonders am Herzen liegt.
Davor spannten sie selber aus Woll- und Textilbändern ein eigenes Netz. „Spinnen brauchen ein Netz, damit sie Essen fangen können“, meinten einige Kinder. Andere fanden: „Im Zirkus braucht’s auch ein Netz, damit Leute, die oben turnen unten aufgefangen werden, wenn sie runterfallen.“ Und ebenso brauche es, erklärten andere Netze, „damit Kinder aufgefangen werden, die arm sind, niemanden haben...“ Und die Fäden verbanden alle Kinder, die zur Aktion ins Parlament gekommen waren. Als das Knäuel das letzte Kind erreicht hatte, standen alle auf – und hielten das so Netz.
Kinder zeigten, was ihnen wichtig ist
So manche der Kinderzeichnungen waren übrigens Vorlage für den Druck von Sondermarken. Ein Druckbogen mit allen verwendeten Motiven wurde von Vertretern der Österreichischen Staatsdruckerei gleich im Parlament an die Kinder verteilt.
Eigener Rap
„Ich bin wirklich sehr begeistert von Musik“, erzählt die 8-Jährige, die wie ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Hort für diesen Tag schulfrei bekommen hatten. „ich sing zu Hause immer und denk mir dann oft eigene Lieder aus. Wenn ich eins gut finde, schreib ich es mir dann gleich auf. Und das ist mir schon vor ein paar Monaten eingefallen, aber ich hab mir gedacht, das passt gut zu den Kinderrechten.“
Gegen Ende der Aktion tauschten Kinder und Gäste Geschenke aus. Die Kinder bekamen Goodies aus dem Parlaments-Shop wie Bunte Stifte und Ölkreiden, die Kinder übergaben Armbänder aus Loom-Ringerln mit jeweils einem der Kinderrechte draufgehängt. Und drei Traumfänger. Victoria, Mia, Kalina und Lian vermachten ihren mit Recht auf Essen und gesundheitlicher Versorgung Parlamentspräsidentin Doris (Bures).
Wie geht’s weiter
Auch das derzeitige Schwerpunktthema der Demokratiewebstatt, der Kinderinternetseite des österreichischen Parlaments, widmet sich dem Thema Kinderrechte. Neben der Erklärung der wichtigsten Grundsätze aus der UN-Konvention über die Rechte des Kindes werden die Kinderrechte in Österreich mit denen im Rest der Welt verglichen. Am1. Dezember findet - ebenfalls auf der Plattform der Demokratiewebstatt - zum Thema Kinderrechte ein Chat mit Poltiker_innen statt.
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