Kreative Ideen für "junges Blut"
Gar nicht gut endet das Stop-Motion Video aus Realfotos mit Zeichentrick-Elementen. Der junge Mann auf seinem Moped tuscht gegen ein Hindernis, landet im Krankenhaus. Ärzteauflauf. Blutverlust. Doch oh je, die Lade mit Konserven der Blutgruppe null negativ - ist leer! RIP - rest in peace auf einem Grabstein - damit endet das knapp mehr als dreiminütige Video bevor der Aufruf: Spende Blut - rette Leben" eingeblendet wird.
Mit diesem Film hatten Michael Geronimo, Markus Krammer, Michael Ilic und Marco Hnelozub aus der HTL Rennnweg den vorjährigen Kreativbewerb der Kampagne youngblood vom Österreichischen (Jugend)-Rot-Kreuz gewonnen.
4000 Fotos
"Am Anfang waren wir ziemlich skeptisch", gestehen sie gegenüber dem Online-KiKu, "weil es doch ein schwieriges Thema ist. Doch gerade das war dann Anreiz, eine Herausforderung", meint das Quartett, das im Vorjahr die vierte Klasse des Zweiges Informationstechnologie der HTL in Wien-Landstraße absolvierte und nun vor der Matura steht.
"Gemacht haben wir das Video im Fach Projekt und Projektmanagement. Aber nicht nur, da haben wir nur vier Wochenstunden, also sind wir oft viel länger in der Schule gewesen." Am Anfang hätte es auch sehr viele Ideen gegeben, das Thema umzusetzen. "Unter anderem wollten wir mit einem split monitor arbeiten - auf einer Hälfte des Bildschirms eine Situation aus Österreich, wo wir gut versorgt sind und auf der anderen Seite eine Gegend zum Beispiel irgendwo in Südamerika", schildern die Jungs. Dann fiel die Entscheidung doch auf einen heimischen Unfall. Und die ersten bilder waren dann auch "schuld" daran, dass die vier zügig an ihrem Film weiterarbeiteten. "Gerade in dieser Anfangsphase hatten wir manchmal das Gefühl, das wird nie was. Doch als wir die ersten Bilder in der Klasse hergezeigt haben, waren alle so begeistert", dass es flugs weiterging.
Insgesamt hatten sie, so die Einschätzung von Hnelozub, Geronimo, Krammer und Ilić "so 4000 Fotos geschossen und rund 900 fürs Video verwendet".
Ab sofort...
... startet die neue Runde der Creative Challenge "youngblood" . Beiträge können in drei Kategorien - Film, fotos, Texte - bis 29. Februar 2012 eingereicht werden. In einer ersten Phase nach dem Einsendeschluss stehen die Beiträge einem Online-Voting zur Verfügung. Die Top-gescorten werden schließlich von einer Promi-Jury nochmals bewertet. Den Sieger_innen winken aktuelle Smart-Phones, Tablets und Festival-Tickets als Belohnung.
Hintergrund
Gebraucht werden in Österreich jährlich rund 450.000 Blutkonserven - also rund jede Minute (genauer knapp über 70 Sekunden) eine. Es gibt aber nur 300.000 Spenderinnen und Spender, wusste Werner Kerschbaum stellvertretender Rot-Kreuz-Generalsekretär bei der Pressekonferenz zum Bewerbsstart am Mittwoch als "Diagnose" zu stellen. Weniger junge und mehr alte Menschen wird im übrigen eine Zunahme des Bedarfs an Blutkonserven bedeuten - und noch weniger Spender_innen. Mit coolen Werbespots sollen mehr Jugendliche und junge Erwachsene zum Blutspenden bewegt werden. Was in der HTL Rennweg schon passiert ist, wie das eingangs zitierte Kreativ-Quartett berichtet.
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