Gold, Silber, Bronze

Gold, Silber, Bronze
Vier Mal Edelmetall für innovative Jugendliche aus Österreich bei der Nürnberger Erfindermesse iENA

Eine Gold, zwei Silber und eine Bronzemedaille konnten Projekte aus österreichischen Schulen von bei der 67. internationale Erfindermesse iENA in Nürnberg holen. Und das bei insgesamt 700 Projekten aus 30 Ländern. Qualifiziert hatten sich die vier Projekten bei Jugend Innovativ, dem heimischen Bewerb für junge Erfinderinnen und Erfinder.

Rehab Fun Ball

Gold, Silber, Bronze
Die Österreich-Sieger der Kategorie idea.goes.app gewannen in Nürnberg Gold (sowie der erste Ehrenpreis der Peter Jochimsen Stiftung in der Höhe von 5.000 Euro ) mit ihrem„Rehab Fun Ball“. Den Anstoß zur Entwicklung des Projekts von Jakob Printz, Stefanie Gregull und Andreas Pop-Buja gab der jüngere Bruder des zuletzt Genannten. Indirekt. „Er hatte beide Handgelenke verletzt und musste zur Rehabilitation Übungen mit beiden Händen machen. Das war ihm meistens nach ein paar Minuten zu langweilig.“
Wie könnten solche natürlich wichtigen Übungen spannend gemacht werden? Darüber tüftelten die drei Jugendlichen derHTL-Ottakring (Wien). Und so griffen sie zum sogenannten „Sphero 2.0-Ball“, einer leuchtenden Kugel, die via App gesteuert werden kann.
Warum das Prinzip nicht einfach umdrehen? Das war der Gedankengang des Trios. Und so machten sie das gesteuerte Objekt zur Steuerung, zum Eingabegerät. Mit Hilfe von Bewegungen des Balls werden Games am Handy gespielt. Im Vordergrund steht nun das entsprechende Spiel, die Übungen zum Muskelaufbau werden so „nebenbei“ erledigt. Die für Android programmierte App kann via Bluetooth die Bewegungen nachvollziehen. Und so erkennt sie auch, ob die Übungen richtige ausgeführt werden und kann obendrein Feedback geben. Was über das Spiel etwas ganz anderes ist, als wenn die Physiotherapeutin oder der -therapeut sagt, was wie anders zu machen wäre.

Zwei Mal Silber

Gold, Silber, Bronze
Eine der beiden Silbermedaillen ging an„Omnis - Hüter des Gleichgewichts“. Ein integratives Brettspiel, das Blinden oder Sehschwachen, aber auch Sehenden gleich viel Spaß macht – das wollten Debbie Fry, Magdalena Bock und Verena Edelbacher von der„Graphischen“in Wien erfinden. Recherchen beim Blindeninstitut und dem Dialog im Dunklen und immer wieder Kontakt zu einzelnen blinden Menschen als "Testpersonen" in der Entwicklungsphase ließen so nach und nach das Spiel "Omnis" entstehen. Ein hölzernes, stufenförmiges Spielbrett mit Feldern, die verschiedene Symbole tragen und aus unterschiedlichen natürlich "be-greifbaren" Materialien bestehen, Spielfiguren, die unterschiedliche Formen aufweisen – eckig, rund, l-förmig... Die Spielfelder sind magnetisch, die Figuren mit Metallboden haften also. Die Spielmünzen haben unterschiedlich viele Einkerbungen, Spielkarten sind in großer Schwarz- und natürlich auch in Brailleschrift bedruckt – ebenso die Spielanleitung. Die ein Büchlein ist, weil das Spiel von einer ganzen Geschichte durchzogen ist. Das lateinische Wort "Omnis" steht für alle oder ganz. Die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde müssen im Gleichgewicht sein, "Omnis" ist tot, es gilt – im Spiel – einen neuen Hüter des Gleichgewichts zu finden...
Gold, Silber, Bronze
Silber Nummer 2 ging an das Projekt „FEEDIT“von derHTBLuVA Waidhofen/Ybbs (NÖ).Rebhühner gibt‘s nur mehr wenige. Büsche vor Wäldern und anderer Lebensraum des Federviehs wurde stark verringert, die Population der Rebhühner auf ein Fünftel reduziert. Dieses Problem konnten und können elf Schülerinnen und Schüler der HTBLuVA Waidhofen/Ybbs (NÖ) nicht abstellen. Sie haben aber etwas entwickelt, das als erste Hilfe fürs Überleben vorhandener Rebhühner dienen kann. Spezielle Futterspender, die einerseits Insekten anlocken – die Rebhuhnküken brauchen – und Mais bzw. anderes Futter enthalten können. Und zwar so, dass sie gut belüftet und doch geschützt sind.
Alice Hörndler, Matthias Hochholzer, Maximilian König, Marlene Zehetmayer, die das Projekt beim Bundesfinale von Jugend Innovativ in Wien vertraten und ihre sieben Kollegen hatten mit unterschiedlichen Größen und Formen von Futterspendern experimentiert. Die letztliche Version wurde bereits 1.100 Mal verkauft – so viel, dass sie von den Jugendlichen längst nicht mehr selbst hergestellt werden können. Die Produktion wurde ausgelagert, an ein Projekt von ehemaligen Häftlingen mit Handicaps.

Bronze

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Das Team von„StyriaWOOD“, einer sogenannten Junior-Company desBG/BRG Stainach (Steiermark)(Firma, die von Schüler_innen für ein Schuljahr gegründet wird und real wirtschaftet) konnte bei der Nürnberger Erfindermesse nicht teilnehmen, wurde aber aufgrund des tollen Projekts mit Bronze ausgezeichnet.
Warum muss ein Vogelhaus dem anderen so gleichen? Weshalb kann der Futterspender nicht einfach vielleicht so aussehen wie das Haus bei dem es hängt – aber halt in Miniatur. Das dachten sich neun Schülerinnen und Schüler des B®G Stainach (Steiermark) und machten die Produktion solcher Vogelhäuser zum Geschäftszweig ihrer Junior-firma. Mit der schafften sie auch den Einzug ins Bundesfinale von Jugend Innovativ. Lukas Gruber-Veit, Anna Jagl, Jakob Rodlauer und Marc Zeiringer präsentierten ihre Modelle sowie das kleinere Produkt – Federpennale aus je einem einzigen Zirbenmassivholzstück – in Wien. Dem (Kinder-)Kurier gegenüber nannten sie die Kosten für die Vogelhäuser: Zwischen 200 und 350 Euro. Das ist zwar nicht billig, aber im Vergleich zum Preis für ein Haus fällt das nicht ins Gewicht. Baumeister oder Architekten könnten so ein Miniatur-(Vogel-)Haus ja Häuselbauern als Goodie dazu geben.
Gold, Silber, Bronze
Trophäen
In diesem Schuljahr startet die bereits 29. Runde des Wettbewerbs „Jugend Innovativ“. Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren können mit ihren kreativen und innovativen Ideen teilnehmen. Den Projektteams winken Förderungen (bis EUR 500,-/Projekt) sowie Geldpreise in Höhe von insgesamt 33.000 Euro sowie Reisepreise zu internationalen Workshops, Messen und Wettbewerben, wie der oben genannten Erfindermesse in Nürnberg.

Anmeldeschluss ist der 22. Dezember 2015
www.jugendinnovativ.at

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