"Elefantenglück" beim Ferienspiel in Macondo
Der Erzähler "zaubert" aus seiner Tasche eine Glasflasche - leicht bläst er über die Öffnung drüber und erklärt das Pfeifen zum Trompeten eines Elefanten. Ein Löwe kommt auch noch vor. Vor allem aber eine Schildkröte. Und schon gibt er ein Stoff-Exemplar einer solchen in die Hand von Mansur. Der elfjährige gibt sie weiter an Saynab, die wiederum an die dreijährige Tamara… Die wandert reihum.
Weiterspinnen
So wie später ein Wollfaden kreuz und quer gesponnen wird, um die Geschichte noch einmal zu erzählen. Diesmal sind die vorherigen Zuhörer_innen dran. Die schon genannten und dazu noch die bisher unerwähnt gebliebenen wie Hamsad, Tugba, Kandela, Kilian, Laurenz, Ashab und Kherim.
Vernetzen
Babatola Aloba - ich komme ursprünglich aus Nigeria, aber jetzt aus Floridsdorf" - erzählt die Geschichte mit den genannten Tieren, die er sich erst knapp vorher ausgedacht hat. Sie ist der Rahmen für eine der Ferienspielaktionen in der Flüchtlingssiedlung Macondo in Wien-Simmering. Und an diesem Tag war Schönbrunn zu Besuch gekommen - in Form von vier weißen Kübeln, in denen sich "Elefantenglück" findet. So nennt der Tiergarten die Kacke der Dickhäuter. Obwohl "Macondo" dort liegt, wo die Stadt schon ins Land ausrinnt, erweisen sich die Kids als klassische Stadtkinder. Naserümpfen ist noch das mindeste, als der erste Deckel eines Küberls geöffnet wird. Einige laufen sogar, um sich Wäschekluppen aus dem Container zu holen und sich die Nase zuzuklemmen…
Garteln
Gemixt mit Erde werden in einem Hochbeet beim Nachbarschaftsgarten Samen eingepflanzt. Getrocknete Kuh-Kacke, so weiß der Märchenerzähler zu berichten, "verwenden wir in meiner alten Heimat auch, um die Wände von Lehmhäusern einzustreichen. Dann kommen keine lästigen Insekten!"
Infos
FERIENSPIEL in MACONDO
Noch zwei Termine: 25. und 28. Juli
Infos: Siehe Link unten
Hintergrund
Seit 2010 gibt es in der Flüchtlingssiedlung Macondo, am südöstlichen Stadtrand
von Wien, einen Nachbarschaftsgarten. Dieser wurde im vergangenen Jahr kulturell bespielt. Die Kuratierung übernahm hierfür das Team des Nachbarschaftsgarten, aufbauend auf die unter dem Motto LIFE ON EARTH implementierten Aktivitäten der internationalen Performancegruppe Cabula 6.
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