Nanu, wohin fliegt der weiße Kakadu?

Kinder aus dem Wiener Kindergarten in der Argentinier Straße mit Büchern vor jenem Gemälde von Johann Knapp, in dem sich ein Kakadu befindet.
„Schau, ein Kakadu“: Bilder-/Vorlesebuch reist durch acht Gemälde im Belvedere: „Deutsch lernen mit Hilfe der Kunst“. Fünf Dutzend Fotos hier.

Rasch freunden sich Alan, Sama, Levent, Lucian, Valentina, Evelina, Melanie, Milena und Dino mit den beiden kuscheligen Handpuppen an, die Kakadus darstellen. Und noch rascher entdecken sie einen solch gemalten Papagei im großen Bild hinter ihnen hier im 2. Stock des Schlosses Belvedere in Wien. Das riesige Bild ist fast 200 Jahre alt, heißt „Huldigung an Jacquin“ und stammt von Johann Knapp.

Bilderreise

Nanu, wohin fliegt der weiße Kakadu?
Abschluss-Runde vor dem Ausgangs-Bild
Die Mädchen und Buben aus dem städtischen Kindergarten in der Wiener Argentinier Straße vertiefen sich ein wenig in das Bild und entdecken vieles – vor allem Früchte. Von ihrer konzentrierten Betrachtung werden sie allerdings von einer Schar Fotografen und Kameraleuten abgelenkt. Sie sind zur Vorstellung des Bilder- und vor allem Vorlesebuches „Schau, ein Kakadu“ eingeladen worden. Dieser Kakadu fliegt auf den elf bunten Doppelseiten vom ehemaligen zoologischen Garten von Prinz Eugen durch die die Ausstellungsräume und besucht dabei acht ausgewählte Gemälde – von Gustav Klimts berühmtem „Kuss“ über das oben Genannte, Egon Schieles „Umarmung“, Tina Blaus „Frühling im Prater“ bis zu Claude Monets „Weg in Monets Garten in Giverny“.

Die Reise des Kakadus erfolgt in Reimen, hin und wieder krampfhaft oder holprig. Neben der Reise durch Kunstwerke, und vor allem Seiten, auf denen es viel zu entdecken gibt, will das Buch zum Deutsch lernen animieren, wie bei seiner Vorstellung am Montag mehrfach betont wurde. Deswegen verteilt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF), der das Buch mit unterstützt, 5000 Exemplare an Kindergärten die im Rahmen der 15a-Verordnung Maßnahmen zur frühen sprachlichen Förderung durchführen.

Wörter und Silben

Nanu, wohin fliegt der weiße Kakadu?
Kinder aus dem Wiener Kindergarten in der Argentinier Straße mit Büchern vor jenem Gemälde von Johann Knapp, in dem sich ein Kakadu befindet.
Seinen Ausgang genommen hat das Buch in der Kunstvermittlung im Belvedere. Der Kakadu zählt ja zu den Papageien, den einzigen Tieren, die sprechen lernen können. Und hier, so die Kunstvermittler_innen, könne der Papagei noch nicht sprechen und lerne mit und von den Kindern ein Wort nach dem anderen. Wörter, die sich aus den Betrachtungen der Bilder ergeben. Vor einem Landschaftsbild stellen die oben schon genannten Kinder gemeinsam ein eigenes Bild am Boden zusammen. Und benennen die Objekte – zunächst einzeln und dann in der Gruppe, wobei sie zu den einzelnen Silben in die Hände klatschen. Zum Buch gibt es pädagogisches Begleitmaterial – als Heft und darüber hinaus zum Download von der ÖIF-Seite -siehe unten (Infos).

(Noch ?) nicht daran gedacht sei, den Text auch in anderen Sprachen etwa ins Internet zu stellen, damit auch anderssprachige Eltern ihren Kindern vorlesen könnten. Wobei damit beide - Kinder als auch Eltern – so „nebenbei“ die deutschen Reime erlernen könnten.

Nanu, wohin fliegt der weiße Kakadu?
Buchcover: Schau, ein Kakadu
Tamara Kerschbaumer, Annet Stolarsi
Schau, ein Kakadu
Der Kakadu auf Bilderreise im Belvedere
Herausgeber: Belvedere, BM Europa, Integration und Äußeres; Österreichischer Integrationsfonds, Österreich Institut
14,90 €

www.sprachportal.at/kakadu

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