Antonia und der Reißteufel

Antonia und der Reißteufel
Kinderoper in der Wiener Volksoper

Antonia und der Reißteufel" ist ein modernes Märchen, das mit viel Humor von ernsten Dingen erzählt. Der Weg der mutigen Antonia, die sich mit Hilfe von Freunden aufmacht, um sich selbst und die anderen Kinderaus den Fängen des Reißteufels zu befreien, ist im Grunde ein spiritueller. Christian Kolonovits: Antonia und die Kinder gehen durch die Untiefen der Welt, lernen dabei, ihre Welt und die der Erwachsenen besser zu verstehen. Auch der Reißteufel geht zuerst durch die Untiefen, wird dadurch wirklich zu einem Teufel. Aber am Ende besteht die Möglichkeit, dass alles gut wird. Im Finale haben alle ihre Energie wieder gefunden."

Den Autoren war es wichtig, eine Geschichte zu erzählen, der Kinder mühelos folgen können und die darüber hinaus eine philosophische Dimension enthält und zur Auseinandersetzung reizt. In das märchenhafte Geschehen der Pop-Oper sind Themen wie Missbrauch oder die Frage nach Täter und Opfer eingewoben. Angelika Messner: Es ging uns nicht darum, schwarz-weiß zu malen. Der Reißteufel ist böse, weil ihm sein Herz gestohlen wurde. Seine Energie ist ihm genommen worden, deshalb raubt er den Kindern ihre Energie. Die Kinder lernen aber durch Antonias Kraft, sich abzugrenzen, Nein" zu sagen, sich zu wehren." Am Ende bekommt der Reißteufel sein Herz zurück, die Kinder haben fürs Leben gelernt:Wir werden kreischen, brüllen, lachen und schrei`n, leichtsinnig, lustig und aufgekratzt sein. Nie mehr kuschen, die Stimme erheben, sagen, was wir wollen im Leben!"

Spielerisch haben Librettistin und Komponist Motive aus anderen Opern aufgegriffen: Die Urstrumpftante, die am Wissen der Welt strickt, erinnert an die Nornen in Wagners Ring des Nibelungen", die gebannten und am Ende befreiten Kinder lassen an Humperdincks Hänsel und Gretel" denken. Mit den bösen Kumpanen des Zeitenfressers verkörpern - in bester Zaubertheatertradition - fünf allegorische Figuren abstrakte Ängste und Gefühle und verleihen damit auch ihnen eine Stimme. Es macht Spaß, sich von den vielfältigen Anspielungen überraschen zu lassen und dabei einer völlig neuen Geschichte zu folgen. Wir wollen den kulturgeschichtlichen Boden, auf dem wir gewachsen sind, an die Kinder weitergeben", so Kolonovits und Messner.

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