„Sonita“: Aus Doku wurde Kampf gegen Mädchenhandel - mit Happy End
„Sonita“ wirkt wie ein Spielfilm, ist aber in echt „einfach“ eine Doku. Und das macht den Film noch stärker. Die Hauptfigur, Sonita Alizadeh, gibt es wirklich. Die im Film erzählte Geschichte ist echt: Eine junge, starke Frau, als Jugendliche aus Afghanistan in den Iran geflüchtet, dort erst Kinderarbeiterin, dann Schülerin zur Rapperin geworden - mit flammenden Appellen gegen den Verkauf von Mädchen per Heirat an ältere Männer in Afghanistan.
Aus Doku wurde weit mehr
Mit Hilfe der besagten Organisation konnte Sonita, erst wie viele Flüchtlinge aus Afghanistan mehr oder minder auf der Straße lebend, schon als Kinder arbeitend, eine Schule in Teheran besuchen, rappte schon früh über das Dasein als Flüchtling und gegen Frauendiskriminierung. Ihre Mutter kündigt sich zu einem Besuch aus Afghanistan an. Dabei eröffnet sie ihr, dass die Familie in Afghanistan beschlossen habe, sie gegen einige Tausend Dollar zu verheiraten – Geld das der Clan brauchte.
You-Tube-Video
Das Video und seine Popularität allein half aber noch nichts. Über die Organisation und nicht zuletzt die Regisseurin wurde Geld aufgetrieben, die Familie damit finanziell unterstützt und dazu bewogen, von den Verkaufsplänen Sonitas Abstand zu nehmen. Das Musik-Video bewirkte jedoch anderes: Eine High-School im US-Bundesstaat Utah nahm sie auf. Davor allerdings benötigte das Mädchen einen Pass und das war nicht gerade einfach. Die Regisseurin begleitete die junge Frau bei all diesen Behörden-und Amtswegen – mit der Kamera. Nach wie vor lebte Sonita Alizadeh in den USA. Sie ist jetzt im letzten Jahr ihrer High-School und möchte“, so die Regisseurin zum KiKu „dann Jus studieren, um Menschenrechtsanwältin zu werden.“
„Eigentlich“, so Rokhsareh Ghaem Maghami, die an der Teheraner Kunstuniversität Film und Animation studierte zum KiKu, hab ich mich auf animierte Dokumentationen spezialisiert. Das hab ich studiert und zu dieser doch eher neuen Art von Dokus auch einige Filme gemacht. Damit gewann die Regisseurin auch etliche Preise. Dann kippte sie auch emotional in die nunmehrige Doku, für die sie in verschiedensten Ländern Geld auftreiben konnte, die obendrein ein Happy End hat – und Mut macht.
Flucht-Quartiere und Festival
Rokhsareh Ghaem Maghamis Film „Sonita“ lief aber auch am zweiten Tag des Menschenrechts-Film-Festivals in Wien (This Human World) in der Brunnenpassage. UND er ist noch einmal zu sehen:
8. Dezember, 19 Uhr
Stand 129, 1100, Victor-Adler-Platz 129-132
www.thishumanworld.com/movie_detail.php?movieId=72
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