Kassiererin über ihren Alltag: 55 Artikel pro Minute

Symbolbild
Eine Mitarbeiterin eines deutschen Discounters berichtet von ihrem herausfordernden Job, der für sie trotzdem Vorteile bringt.

Hektik, nervige Kunden und das permanente Piepsen des Scanners: Am Supermarkt hinter der Kasse zu sitzen ist zweifellos ein anstrengender Job. In der Focus-Online-Serie "Ich packe aus" erzählt eine Kassiererin aus ihrem Berufsalltag. Die 28-Jährige arbeitet laut eigenen Angaben seit ihrem 15. Lebensjahr bei dem deutschen Discounter Aldi. Nach ihrer Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau in München hat sie dort an verschiedenen Standorten gearbeitet, teilweise sogar als Filialleiterin. Mittlerweile hat sie auf 25 Wochenstunden reduziert, weil sie auch noch ein Privatleben haben möchte. Für ihren Arbeitgeber sei das kein Problem, dieser versuche in dieser Hinsicht auf die Wünsche seiner Mitarbeiter einzugehen.

Ihre Arbeit beschreibt die Kassiererin als "insgesamt sehr anstrengend". Die Höhe des Stresslevels sei stark vom diensthabenden Filialleiter abhängig. Insgesamt gilt die Vorgabe rund 3400 bis 3500 Artikel pro Stunde an der Kassa zu scannen. Das macht etwa 55 Artikel in der Minute. Die tatsächliche Arbeitsleitung könne am Ende des Tages nachgeprüft werden. Es habe aber in ihrem Fall noch nie Ärger gegeben, wenn die Kasse am Ende des Tages mal nicht gestimmt hat.

Kassiererin über ihren Alltag: 55 Artikel pro Minute

Druck durch Kunden

Das Auspacken der Waren sei ebenfalls eine große Herausforderung, da pro Palette gerade einmal 15 Minuten vorgesehen sind. Obwohl es die Anweisung gibt, zackig zu kassieren, werde das Personal auch dazu angehalten, auf langsamere Leute Rücksicht zu nehmen. Druck gebe es in diesem Punkt also nicht unbedingt vom Arbeitgeber, sondern hin und wieder von anderen Kunden. So sei einmal ein älterer Herr an einem heißen Tag umgekippt und habe sich eine Platzwunde zugezogen. Während die Kassiererin Erste Hilfe leistete, hätten sich Kunden in der Schlange darüber beschwert, warum sie nicht weiterkassiert.

Als Vorteil nennt die Mitarbeiterin, dass sie im Vergleich zu anderen Kollegen aus der Branche sehr gut bezahlt werde. Für 38 Stunden liegt der Lohn bei 2400 Euro brutto im Monat.  

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