Kartendienst: Apple feuert Manager

Kartendienst: Apple feuert Manager
Nach dem Debakel um Apple Maps muss iOS-Manager Scott Forstall gehen. Auch Verkaufsleiter John Browett verlässt das Unternehmen. Design-Chef Jony Ive bekommt als Vorstand für “Human Interface” mehr Macht. Bob Mansfield wird Vice President einer neuen Technologie-Gruppe.

Nach dem Debakel mit dem ersten Apple-Kartendienst für iPhone und iPad geht der zuständige Manager Scott Forstall, dem auch Ambitionen auf die Firmenspitze nachgesagt wurden. Design-Chef Jony Ive wird dagegen endgültig zur Schlüsselfigur für die Zukunft von Apple, wie eine Aussendung beschreibt.

Apple-Chef Tim Cook hat mitten in einer großen Produktoffensive die Führungsspitze des Konzerns umgekrempelt. Dabei bekommt Design-Guru Jony Ive noch mehr Macht. Dagegen geht der einflussreiche Chef der iOS-Softwareplattform für iPhone und iPad, Scott Forstall, nach dem misslungenen Start des ersten eigenen Kartendienstes von Apple. Zudem hat sich der aus Großbritannien geholte Chef der Apple Stores, John Browett, nur wenige Monate gehalten. Der Umbau zeigt, dass Cook die Zügel fest in der Hand hat.

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REUTERSApple Inc. CEO Tim Cook takes the stage after the introduction of the iPhone 5 during Apple Inc.s iPhone media event in San Francisco, California September 12, 2012. REUTERS/Beck Diefenbach (UNITED STATES - Tags: SCIENCE TECHNOLOGY BUSINESS)
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Jonathon Ive, vice president of industrial design at Apple Computers, with one of his inspired designs, the apple I-Mac which won him the innaugural designer of the year award, and a cheque for £25,000 at the Design Museum in central London, Monday June
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REUTERSScott Forstall, senior vice president of iOS Software at Apple Inc., speaks during the Apple Worldwide Developers Conference 2012 in San Francisco, California June 11, 2012. REUTERS/Stephen Lam (UNITED STATES - Tags: BUSINESS SCIENCE TECHNOLOGY)
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REUTERSEddy Cue, senior vice president of Internet Software and Services for Apple Inc., speaks about video offerings in iTunes during Apple Inc.s iPhone media event in San Francisco, California September 12, 2012.. REUTERS/Beck Diefenbach (UNITED STATE
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dapdThis undated picture made available by Dixons Retails PLC on Tuesday Jan. 31, 2012 shows John Browett in London. Apple Inc. has named Dixons Retail CEO John Browett Tuesday Jan. 31 2012 as its top retail executive, charged with developing the sales st

Ive als kreative Schlüsselfigur

Der Brite Ive, seit der Rückkehr von Gründer Steve Jobs vor 15 Jahren für das Design von Apple verantwortlich, wird nun zur kreativen Schlüsselfigur. Er soll zusätzlich konzernweit für das "Human Interface" zuständig sein - also für die Gestaltung der Software und letztlich das Zusammenspiel von Mensch und Gerät. Ive, der mehrfach durchblicken ließ, dass er sich oft zu sehr im Schatten von Jobs fühlte, bekam in der Mitteilung eine ausdrückliche Würdigung.

Mit dem Führungsumbau solle die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen Hardware, Software und Dienste verbessert werden, teilte Apple am Montag mit. Die Aufgaben Forstalls, der 2013 geht, werden entsprechend zwischen mehreren Managern aufgeteilt. So wird der Chef der Online-Plattform iTunes, Eddy Cue, die Verantwortung für die Kartendienste und den persönlichen Assistenten Siri übernehmen.

“Zauberlehrling" wird gefeuert
Die Karten, auf die Apple im Herbst mit dem Marktstart des iPhone 5 umstieg, hatten heftige Kritik der Nutzer ausgelöst, weil sie zu fehlerhaft und ungenau sind. Tim Cook entschuldigte sich öffentlich dafür. Forstall trug als iOS-Chef auch die Verantwortung für den Kartendienst. Ihm wurden von Apple-Kennern auch Ambitionen auf den Chefposten nachgesagt. Das Magazin "Bloomberg Businessweek" bezeichnete ihn einmal als "Zauberlehrling" des legendären Apple-Gründers Steve Jobs.

iOS und OS X rücken näher zusammen
Nun legt Apple die Verantwortung für seine beiden Betriebssysteme - iOS für mobile Geräte und OS X für die Mac-Computer - zusammen. Der bisherige OS-X-Chef Craig Federighi wird auch iOS übernehmen. Die Mac-Software hatte in den vergangenen Jahren immer mehr Anleihen aus der verwandten mobilen Version bekommen, auch weil iPhone und iPad mehr Nutzer als die Macs haben.

Hardware-Chef Bob Mansfield, der eigentlich Apple verlassen wollte und von Cook zum Bleiben überredet wurde, leitet künftig eine neugegründete Technologie-Sparte, die für Mobilfunk-Technik und Chip-Entwicklung zuständig sein wird.

Suche nach neuem Verkaufsleiter
Apple-Store-Manager Browett kam zu Apple Anfang dieses Jahres von der britischen Elektro-Handelskette Dixons und arbeitete zuvor beim Supermarkt-Konzern Tesco. Er war eine der ersten großen Personalentscheidungen von Tim Cook nach dem Tod von Gründer Steve Jobs vor gut einem Jahr. Browett sorgte relativ schnell für eine Kontroverse mit Sparplänen für die Apple Stores, die rasch zurückgenommen wurden. Nach einem Nachfolger für ihn werde bereits gesucht, bis dahin werde Cook selbst die Führung übernehmen, hieß es.

Vor Browett war das Apple-Imperium aus mehreren hundert durchgestylten Geschäften monatelang unbesetzt. Ron Johnson, der das Netz der Apple Stores aufgebaut und geleitet hatte, wechselte in den Chefsessel der amerikanischen Warenhaus-Kette J.C. Penney. Dort startete er einen radikalen Neuanfang, der für tiefrote Zahlen sorgte.

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