Frau, die Trump den Mittelfinger zeigte, geht in die Politik

Juli Briskman zeigte Trump den Mittelfinger.
Juli Briskman grüßte Trumps Wagenkonvoi vor etwa einem Jahr mit dem Mittelfinger. Nun geht sie in die Lokalpolitik.

Der Name Juli Briskman mag dem ein oder anderen noch bekannt vorkommen. Wir helfen auf die Sprünge: Juli Briskman ist jene Frau, die Donald Trump und dessen Wagenkonvoi im Oktober des vergangenen Jahres den Mittelfinger zeigte. Briskman war damals im Bundesstaat Virginia mit dem Rad unterwegs. Als die Autokolonne mit dem Präsidenten an ihr vorbeifuhr, hob sie die Hand mit entsprechender Geste.

Öffentlich wurde ihre Geste durch den AFP-Fotografen Brendan Smialowski, der den Präsidenten begleitete und den Moment festhielt. Auf dem Foto ist Briskman von hinten zu sehen und eigentlich nicht zu erkennen - nachdem sie selbst das vielfach in Internet und Fernsehen gezeigte Foto entdeckt hatte, machte sie es allerdings zu ihrem Profilbild auf Facebook und Twitter.

Kündigung

Die Aktion hatte ein Nachspiel. Briskman verlor ihren Job als Marketing-Managerin, nachdem sie ihren Vorgesetzten erzählte, dass sie die Frau auf dem Fahrrad gewesen sei. Briskman, die bei einem Unternehmen tätig war, das Aufträge der Regierung und des Militärs umsetzt, wurde daraufhin entlassen. "Sie haben mir gesagt, dass ich gegen den Arbeitskodex verstoßen habe", sagte Briskman der Washington Post damals. Dem internen Verhaltenskodex zufolge werden Aktivitäten auf sozialen Medien, die "diskriminierende, obszöne oder bedrohliche Inhalte" beinhalten, "nicht toleriert" und können zu einer "Beendigung des Arbeitsverhältnisses" führen.

Die Aktion kostete die alleinerziehende Mutter zweier Kinder zwar ihren Job, brachte ihr jedoch auch zehntausende Dollar ein. Im Zuge einer Spendenaktion via GoFundMe gaben 3000 Spender Beträge zwischen fünf und 250 Dollar für Briskman aus.

Politische Bestrebungen

Nun hat die Amerikanerin womöglich auch bald einen neuen Job, wie US-Medien berichten. Laut CBS News wird Briskman für ein lokalpolitisches Amt in Virginia kandidieren. Demnach teilte sie am vergangenen Mittwoch mit, dass sie im kommenden Jahr bei der Wahl der Aufsichtsbehörde im Loudoun County antreten werde.

"Ihr kennt mich vielleicht als Frau, die gefeuert wurde, weil sie dem Wagenkonvoi des Präsidenten den Stinkefinger gezeigt hat", schrieb Briskman in einem Statement, das sie auch auf Twitter teilte. Obwohl die Aktion damals klar aktionistisch veranlagt gewesen sei und ihre politische Gesinnung zur Schau gestellt habe, sei sie bereits seit über 20 Jahren in der lokalen Verwaltungspolitik tätig. Mit ihrer Bewerbung für den neunköpfigen Aufsichtsrat, der sich aus gewählten Vertretern aus allen acht Amtsbezirken des Countys und einem Vorsitzenden zusammensetzt, wolle sie dieses Engagement nun weiterführen.

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