Intel als möglicher Käufer von Nokia
Der einstige Mobiltelefon-Riese Nokia steckt schon seit längerem in der Krise. Dementsprechend vernichtend fiel die vor kurzem veröffentlichte Geschäftsbilanz des Unternehmens aus. Die wirtschaftlich fatale Lage ging auch an den Ratingagenturen nicht spurlos vorbei, so dass Moody`s und Fitch die Kreditwürdigkeit von Nokia noch weiter hinabstuften.
Vor wenigen Tagen gab Nokia zudem bekannt, dass auch das letzte Werk in Finnland geschlossen werden würde. 780 Mitarbeiter verlieren so ihren Job, doch das ist erst die Spitze des Eisbergs, da das strauchelnde Unternehmen bis zu 10.000 Stellen weltweit streichen will.
Aufgrund des Sparkurses und der Verlust gibt es seit einiger Zeit Gerüchte einer möglichen Übernahme, etwa durch Microsoft. Nun wird auch Intel von Brancheninsidern von ZDNet ins Treffen geführt. Das US-Unternehmen, das sich hauptsächlich auf die Produktion von Mikroprozessoren konzentriert, kann bereits auf eine gemeinsame Vergangenheit mit der finnischen Firma zurückblicken.
Bereits gemeinsame Erfahrung
Das auf Linux basierte Betriebssystem für Smartphone und Tablet MeeGo war die erste Annäherung der beiden Unternehmen. Im Februar 2010 wurde es vorgestellt und bereits eineinhalb Jahre später wieder eingestampft. Stattdessen konzentrierten sich Intel auf das plattformunabhängige Betriebssystem Tizen.
Obwohl die erste Zusammenarbeit der beiden Unternehmen nicht unter einem guten Stern stand, dürfte das Interesse von Intel an einem Einstieg in die Smartphone-Branche überwiegen. Vor allem weil der Konzern mit Medfield nun einen Chip für Handys hat, der konkurrenzfähig ist.
Bei circa 95 Prozent aller Smartphones schlägt das Herz mithilfe von ARM-Chips. Apple, HTC und Android setzen bei ihren neuesten Flagschiffen immer wieder auf Altbewährtes beim Innenleben. Daher ist ein kurzfristiger Wechsel von den ARM-Chips auf die x86-Bausteine von Intel in naher Zukunft eher unwahrscheinlich. Zwar setzt Nokia auch auf die ARM-Architektur, trotzdem sind die Finnen nicht so Hardware-gebunden wie die starke Konkurrenz.
Riskanter Schachzug
Microsoft und Intel pflegen seit Jahren eine gute Beziehung. Der Chipshersteller hatte bereits in der Vergangeneit eine Teilnahme am Windows 8 Phone nicht ausgeschlossen. Intels Hauptaugenmerk liegt im Moment hingegen noch bei Android, ein paar Smartphones haben bereits dieses - nicht ganz runde Zusammenspiel - installiert. Daher ist die Windows 8 Phone-Überlegung von Intel nicht abwegig - so die Argumention rund um einen möglichen Übernahmedeal.
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