„Ich packe meinen Koffer“
Unser Augustritual: Ich packe meinen Koffer. Daria nimmt darin Platz – und zwar ziemlich viel Platz, den wir gar nicht haben, weil ohnehin längst alles mit ihren Reiseutensilien voll ist.
Es geht auf die Insel. Der Hund kennt das und freut sich, ist aber gleichzeitig nervös, weil das Herunterhieven großer Gepäckstücke von der Kofferablage auch heißen könnte, dass jemand verreist, der nicht Daria heißt. Um sicherzugehen und um sicher auf Reisen zu gehen, wählt Daria seit Jahren die Methode „Kofferbesetzung“. Sie setzt sich hinein.
Im Prinzip könnte ich ja den Koffer auch auf einem Tisch packen, das wäre rückenschonend, würde aber unser Vorurlaubsritual unmöglich machen. Also packe ich auch heuer wieder bodennah, um Daria den Einstieg zu erleichtern.
Der Koffer ist voll
Ich packe meinen Koffer. Dazu gebe ich hinein: Trockenfutter, Dosenfutter, ein knautschbares Hundebett, eine faltbare Campinghundewasserschüssel, eine faltbare Campinghundefutterschüssel, eine Schleppleine, eine Flexileine, eine kurze Leine, ein Reservehalsband, ein Brustgeschirr, ein Hundebadetuch, eine Hundedecke, ein Hundeticket für die Fähre, den Beißkorb für die Fähre, Gacksackerln, den Heimtierpass, eine Zeckenzange, Desinfektionsmittel und Pfotenschutzballons, Rheumamedikamente (falls sich die Spondylosen bemerkbar machen) – und eine 20-Meter-Leine mit Karabiner (nur für den Fall, dass Daria wieder auf die Idee kommt, über die Begrenzungsmauer zu springen und die Nachbarin auf deren Grund zu verbellen).
Ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas vergessen habe. Aber ich bin mir sicher, dass der Koffer jetzt voll ist. Und Daria springt auch noch hinein. „Wenigstens ein Bikini?“, grüble ich. „Ich bade nicht“, sagt Daria. – „Aber ich!“ – „Du kannst nackt baden, das braucht weniger Platz im Koffer.“ Eines fällt mir doch noch ein: „Meine Badematte!“ Da ist Daria sofort dafür und rückt zur Seite. Schließlich will sie am Strand weich liegen.
Kommentare