Hunde: Benimmregeln bei der Begrüßung

Hunde können Manieren an der Haustüre lernen.
Hunde jeden Alters können lernen, an der Türe still zu sitzen. Auch für Besucher gibt es Regeln.

Der ideale Hund lässt sich von allen unbeeindruckt anfassen, sucht von sich aus aber keinen Kontakt. Klingelt es an der Türe, wartet er geduldig. Hinaufspringen? Gibt es nicht! Genau so wenig wie den idealen Hund.

"Zu den Feiertagen zeigt sich, ob ein Hund die Regeln der Begrüßung beherrscht oder nicht", sagt KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter. Die Direktorin des Tiergarten Schönbrunn weiß, dass Benehmen nicht nur eine Sache der Erziehung ist. Auch die individuelle Veranlagung spielt eine Rolle.

Naturell

Manche Vierbeiner sind von Natur aus schüchtern und misstrauisch. Sie weichen bei jeder Begegnung automatisch zurück. Und zwar von Klein auf. Andere geben sich beim Rendezvous unterwürfig und pinkeln – nicht nur in jungen Jahren – vor Freude ein Begrüßungs-Lackerl. Schließlich gibt es die Distanzlosen. Sie geraten bei jedem Sozialkontakt aus dem Häuschen.

"Die meisten Hunde freuen sich über Besuch in den eigenen vier Wänden. Die Begrüßung soll trotzdem nicht überschwänglich ausfallen", sagt Schratter. Angemessenes Verhalten lässt sich trainieren: In der Übungssituation wird das Tier angeleint, die Türe erst geöffnet, wenn der Hund das "Sitz" befolgt. Reagiert er ruhig, bekommt er ein Leckerli.

Sind Unsitten eingerissen, ist konsequente Erziehung erst Recht gefragt. Anspringen muss umgehend geahndet werden. Große Hunde mit 80 Kilo Körpergewicht können Menschen umstoßen, kleine Exemplare machen zumindest die Kleidung schmutzig. Zeigt der Hund also unerwünschtes Verhalten, wird er ignoriert. Kein Schimpfen, kein Anschauen, keine Zuwendung. Im Gegenteil: Steifes, festes Stehenbleiben oder Abwenden sind angesagt. "Erst wenn der Hund alle vier Pfoten auf dem Boden hat, darf er gelobt werden", sagt die Expertin.

Benimm

Auch Menschen können beim Empfang Manieren beweisen. Ein fremder Hund wird nicht sofort angegriffen, schon gar nicht auf den Kopf getätschelt. Das empfinden die Tiere als Bedrohung. Das gilt auch für direkten Augenkontakt. "Freundliche Besucher gehen in die Hocke, richten den Körper leicht nach hinten, lassen sich beschnuppern und streicheln die Flanke", erklärt Schratter den respektvollen Umgang, den auch Hunde untereinander an den Tag legen. Benimm ist eben auf beiden Seiten gefragt.

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