Hotpants: Unten ohne durch den Sommer

Hotpants: Unten ohne durch den Sommer
Ob Einkaufsbummel oder Festival – Hotpants passen in diesem Sommer (fast) immer.

So viel Regen kann die Wetter-Vorschau für das Frequency-Wochenende gar nicht prophezeien: Ultrakurze Shorts gehören in den Festival-Rucksack wie Schlafsack und Dosenbier. Je nach Witterung passen sie zu Flipflops genauso gut wie zu Gummistiefeln.

Wie begehrt Hotpants diesen Sommer sind, weiß Christine Gerlach, Einkäuferin bei Peek & Cloppenburg. Den Minirock hätten sie zwar noch nicht eingeholt, doch: "Diesen Sommer ist die Vielfältigkeit der Hotpants auf dem Markt gewaltig – von Spitze über Häkelstoff bis hin zu klassischen Jeans-Hotpants ist alles vertreten." Und zwar nicht nur auf Festivals, sondern auch auf Einkaufsstraßen, am See oder in Clubs.

Mutige machen es Beyoncé oder Miley Cyrus nach und zeigen einen Teil ihrer – im Idealfall gut trainierten – Pobacken. Diese Variante der Pants ist so hot, dass ein eigener Name für sie erfunden wurde: Underbutt.

Statement

Hotpants sind ein Produkt der Hippie-Kultur aus den frühen 1970er-Jahren. "Angefangen haben die Italiener – als Ausdruck von Emanzipation und Freiheit", sagt Gerlach. Hotpants als gesellschaftspolitisches Statement – das war einmal. "Heute stehen Hotpants für den jugendlichen Lifestyle selbstbewusster und modeaffiner Frauen."

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IMAGE DISTRIBUTED FOR PARKWOOD ENTERTAINMENT - Beyonce performs on the opening night of the On The Run Tour at Sun Life Stadium on Wednesday, June 25, 2014, in Miami, Florida. (Photo by Jeff Daly/Invision for Parkwood Entertainment/AP Images)

Zwar nicht erfunden, aber populär gemacht wurden die knappen Höschen just von jener Frau, die Jahre zuvor schon dem Minirock zu Ruhm verholfen hatte: der britischen Designerin Mary Quant. Als sich die Leute gegen Ende der 1960er-Jahre allmählich an den Mini gewöhnt hatten, musste ein neues, aufregendes Kleidungsstück her. Im Sommer 1971 stellte Quant erstmals ihre Hotpants vor. Die ersten Modelle waren so kurz, dass die Industrie extra Feinstrumpfhosen ohne verstärkten Slipteil anfertigte.

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Viele Frauen begannen schon damals, ihre Jeans selbst abzuschneiden – so entstanden die charakteristischen Fransen. Heute findet man auf YouTube zahlreiche Videos mit Anleitungen zu selbst gemachten Hotpants.

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Dabei revolutionierte Quant nicht nur die Rocklängen, sondern auch die Art und Weise, wie Mode ver- und gekauft wird.

Ausgehend von den europäischen Boutiquen eroberten die Hotpants rasch den amerikanischen Markt. Und die Filmbranche: 1975 betörte Gloria Guida im Erotikthriller "Blue Jeans" in ultrakurzen Hotpants. Etwa zur selben Zeit trat Catherine Bach als Daisy Duke in der TV-Serie "The Dukes of Hazzard" regelmäßig in kurzen Shorts auf – ähnliche Modelle werden heute noch "Daisy Dukes" genannt.

Büro-Verbot

Doch die kurzen Jeans sind nicht überall gern gesehen, warnt Christine Gerlach: "Für Stadtbummel, Café und Sommerparty sind Hotpants geeignet. Aber für alle Dinge, die mit Beruf oder formalen Anlässen zu tun haben, sind sie nicht salonfähig."

Im Büro, sagt Gerlach, hätten Hotpants nichts verloren. Egal, ob man sie mit Strumpfhose oder Leggings kombiniert. "Hotpants bleiben heiße Höschen. Damit will man im Beruf nicht assoziiert werden."

Apropos Strumpfhosen: Die vertragen sich so gar nicht mit Hotpants, warnt die Modeexpertin. "Wenn man nicht selbstbewusst genug ist, sollte man zu einem anderen Trend greifen. Entweder ganz oder gar nicht." Eine stilsichere Kombi seien weiße Häkel-Hosen mit Blusen oder Jeans-Hemden und flachen Sandalen.

Am besten verkaufen sich übrigens die klassischen Jeans-Hotpants. Gerlach: "Ich denke, die Kundinnen fühlen sich damit ein bisschen mehr angezogen."

Aber das ist relativ.

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