Häusliche Gewalt: Polizist hält Baby, damit Mutter Anzeige erstatten kann

Bilder des US-amerikanischen Beamten gehen derzeit um die Welt.

Erst kürzlich schlugen Volksanwaltschaft und Frauenhäuser aufgrund aktueller Zahlen Alarm: Eine von fünf Frauen ist in Österreich jeden Tag sexueller und/oder körperlicher Gewalt ausgesetzt, der Großteil der Gewaltanzeigen betraf Beziehungstaten.

Nur jede fünfte Frau wisse, an welche Einrichtungen sie sich im Fall einer Gewalttat wenden könne. Auch der Gang zur Polizei fällt Betroffenen oft schwer.

Eine besondere Herausforderung stellt die Hilfesuche dann dar, wenn auch Kinder von der prekären Situation betroffen sind. Weil ein Polizist im US-Bundesstaat Utah einer Frau, die Anzeige wegen häuslicher Gewalt erstatten wollte, helfend zur Seite stand, wird er derzeit im Netz gefeiert.

Wie CNN berichtet, erschien die Frau Anfang November in der Polizeistation der Stadt West Jordan, um Anzeige wegen häuslicher Gewalt zu erstatten. Begleitet wurde die US-Amerikanerin von ihren drei Kindern – einem Baby und zwei Kleinkindern.

Polizist als Babysitter

Während die Frau die Formalitäten mit den Beamten klärte, sprang Polizist Robert kurzerhand als Babysitter ein.

Via Facebook teilte die Polizeistation später ein Bild des Beamten mit dem Säugling im Arm. Dem Foto wurde große Resonanz zuteil. In den Kommentaren drückten zahlreiche User ihre Anerkennung für das Verhalten des Mannes aus. "Es ist nicht leicht für Frauen, Hilfe zu suchen, um einer missbräuchlichen Situation zu entkommen...", schrieb etwa ein Nutzer. "Ein Hoch auf sie für ihren Mut, und auf diesen Polizisten für sein Mitgefühl."

Auch seine Kollegen zollten Lofgran Respekt: "Wir sind dankbar, Polizisten wie Lofgran zu haben", sagte der Leiter der Station, Jordan Holt, gegenüber CNN. Allerdings sei dieses Verhalten Standard: "Alle unsere Offiziere sind so."

Der betroffenen Frau sprach er ebenfalls seine Anerkennung aus: "Es war sehr schwer für diese Frau, in die Polizeistation zu kommen", sagte er. "Wir bewundern ihren Mut."

Andere Betroffene ermutigte er, sich an die Behörden zu wenden: "Wenn Sie Hilfe brauchen, kommen Sie zu uns, informieren Sie uns und geben Sie uns die Chance, Ihnen zu helfen."

Sind Sie Opfer einer Straftat geworden? Informationen, kostenlose Beratung und Unterstützung erhalten Sie bei der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING. Telefonberatung unter: 0800 112 112

Wenn Gewalt oder Missbrauch einen Ihrer Angehörigen, Bekannten, eine Schülerin oder einen Schüler betreffen, dann wenden Sie sich an die Beratungsstelle Die möwe. Telefonberatung unter: 01 532 15 15

Wenn Sie als Frau von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an die Frauenhelpline. Die Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenlos und das Team rund um die Uhr erreichbar. Telefonberatung unter: 0800 222 555

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