Großes S, großes A, großes D: Wie Trump seine Tweets diktiert

Ein aus dem Weißen Haus geschiedener Kommunikationsexperte verriet, wie Trumps Tweets zustande kommen.

Cliff Sims, ehemaliger Kommunikationsstratege im Weißen Haus, hat in der Sendung "Axios on HBO" verraten, wie US-Präsident seine Tweets absetzt.

Sims, der das Weiße Haus im Mai dieses Jahres verließ, gab im Interview mit Mike Allen und Jonathan Swan an, beobachtet zu haben, wie Trump seinen Beratern im Oval Office die Kurznachrichten ansagt.

Gedankenstrich, Gedankenstrich

Dabei gehe er durchaus mit System vor: "Er ist nicht nur mit den Wörtern, die er verwenden möchte, akribisch, sondern auch mit der Interpunktion", sagte Sims. "Also sagt er zum Beispiel: 'Jonathan Swan von Axios ist ein fürchterlicher Reporter, Gedankenstrich, Gedankenstrich, großes S, großes A, großes D'."

Trump wisse außerdem genau, welch mächtiges Potenzial seine Tweets besitzen. "Ich denke, dass er sich seiner Macht, die mediale Agenda zu beeinflussen, bewusst ist." Nach dem Absetzen einer Meldung ziehe er sich deshalb oft in seine privaten Räumlichkeiten zurück, um zu beobachten, ob und wie sein Tweet in den Medien aufgegriffen wird.

 

Cliff Sims war rund 16 Monate als Berater Trumps tätig. Seine Erfahrungen hat er in dem Buch "Team of Vipers: My 500 Extraordinary Days in the Trump White House" niedergeschrieben, wie er vor rund einer Woche verkündete. Die Veröffentlichung ist für Januar 2019 geplant.

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