Gratis-Rückversand für Online-Händler teuer

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EU-Richtlinie erlaubt Gebühren für Retouren

Der Online-Versandhandel boomt, fast 40 Prozent aller Österreicher bestellten im Vorjahr bei Shops wie Amazon oder Zalando. Dabei ist vor allem die Möglichkeit, Bestellungen gratis zurückschicken zu können, einer der größten Erfolgsfaktoren dieser Onlineshops. Doch gerade die kostenfreien Rücksendungen sorgen nun für starke Kritik. Neben dem finanziellen Aufwand für die Händler wird auch die Belastung für die Umwelt kritisiert. In Österreich wurden 2012 allein von der Post mehr als 65 Millionen Pakete transportiert, davon entfielen 20 bis 30 Millionen Stück auf den Versandhandel. Eine neue EU-Richtlinie soll nun die Zahl der Retouren-Sendungen deutlich verringern.

Ohne Amazon

Die neue Richtlinie erlaubt es den Händlern, die Kosten für den Versand an die Kunden weiterzugeben. Sie soll ab dem 13. Juni 2014 in Kraft treten. Allein in Deutschland wollen rund 76 Prozent aller Online-Versandhändler, vor allem kleine Shops, davon Gebrauch machen.

Die großen Unternehmen sträuben sich derzeit noch und wollen Retour-Pakete weiterhin kostenlos entgegennehmen. Dies wird von den kleinen Versandhändlern scharf kritisiert, da diese im Wettbewerb mit Anbietern wie Amazon oder Zalando ein derartiges finanzielles Risiko nicht eingehen können. Die Otto-Gruppe (Universal, Otto und Quelle) und Amazon wollen nach eigenen Angaben die EU-Richtlinie nicht umsetzen. Gegenüber futurezone.at betonte ein Unternehmenssprecher von Otto, dass die Retourenquote mit besserer Information der Kunden statt höherer Kosten reduziert werden soll. Pro Tag gehen knapp 8000 bis 10.000 Retourenpakete bei Otto Österreich ein. Auch Zalando will die EU-Richtlinie trotz roter Zahlen nicht umsetzen.

Entlastung für Post

Die Post versucht derzeit die Last auf anderen Wegen zu reduzieren. Mithilfe von Abgabeboxen sowie sogenannten Post24-Stationen soll es künftig einfacher möglich sein, Pakete aufzugeben oder entgegenzunehmen.

Bereits jetzt gibt es in Österreich 110 Abgabeboxen, an denen Pakete ohne Hilfe eines Post-Mitarbeiters aufgegeben werden können. Diese werden vor allem für Retouren verwendet, laut Post gehen 80 Prozent dieser Pakete an Versandhändler. Die Zahl der Post24-Standorte – Selbstbedienungsfilialen, in denen man Sendungen empfangen und Retouren versenden kann – soll bis zum Ende des Jahres von 25 auf 35 wachsen. In den 550 bestehenden Filialen sollen außerdem Fächer eingerichtet werden, aus denen Pakete rund um die Uhr abgeholt werden können.

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