Google checkt Webseiten auf Handy-Tauglichkeit

Google checkt Webseiten auf Handy-Tauglichkeit
Im Rahmen der Initiative “Start-mobile.at” will der Internetkonzern ab sofort auch heimischen Unternehmen bei der Anpassung mobiler Webseiten unter die Arme greifen. Geboten werden Tools, mit denen die Webseiten einerseits auf ihre “mobile Fitness” überprüft und andererseits besser auf mobile Endgeräte zugeschnitten werden können.

In den USA, Deutschland und zahlreichen anderen Ländern gibt es das Projekt schon länger, nun startet auch in Österreich die Google-Initiative "Start-mobile.at" . Auf der Plattform werden Unternehmen (im Fokus stehen speziell KMU) Werkzeuge und Ressourcen zur Verfügung gestellt, mit denen sie ihre Web-Auftritte besser auf mobile Endgeräte zuschneiden können.

Denn während die mobile Internetnutzung via Smartphone und Tablet weiter rapide zunimmt - mittlerweile nutzen 36 Prozent der Österreicher ein Smartphone - hinken die Unternehmenswebseiten noch häufig hinterher. Laut Google haben zwei Drittel der österreichischen Firmen, die einen Online-Auftritt haben, ihre Seiten noch nicht für mobile Endgeräte optimiert. Die Folge seien häufige Frustrationserlebnisse auf Seiten der User, sagt Klaus Müller, Industry Head bei Google Österreich. "40 Prozent der Nutzer, die auf einer schlecht optimierten mobilen Seite landen, gehen danach bewusst zum Mitbewerber."

Wachstumspotenzial
"Österreichische Nutzer sind unter den europäischen Spitzenreitern bei der mobilen Suche über Smartphones", sagt Markus Kienberger, der neue Google-Österreich-Chef bei der Präsentation von Start-mobile.at am Freitag in Wien. Viele dieser Nutzer seien gleichzeitig Konsumenten, die mobil nach Unternehmen und Marken suchen. Daher würde jedes Unternehmen von einer mobil optimierten Webseite profitieren, so Kienberger.

Der mobile Sektor biete den Unternehmen jedenfalls noch ein großes Wachstumspotenzial. Laut einer Ipsos-Studie im Auftrag von Google erwarten 64 Prozent der heimischen Smartphone-Nutzer, dass mobile Webseiten genauso einfach zu nutzen sind wie herkömmliche auf Desktop-PCs. Eine besondere Rolle spielen dabei, entsprechend internationalen Trends, lokale Informationen. 88 Prozent der nutzer suchen über ihr Smartphone nach ortsbezogenen Informationen und Angeboten.

"Mobiler Fitnesstest"
Eines der Kernelemente der Google-Initiative soll ein mobiler Fitness-Test sein, wie es der Internetkonzern nennt. Dabei können auf der Plattform Webseiten danach geprüft werden, wie gut sie auf einem Mobiltelefon funktionieren. So sollen Darstellungsfehler, Lesbarkeit, etc. schnell veranschaulicht werden. Ergänzend werden Infos rund um aktuelle Trends im mobilen Internet und Best-Practice-Beispiele angeboten.

Lustiges Detail am Rande: Während der Präsentation von Start-mobile.at stellte sich heraus, dass die Seite selbst nicht optimal auf mobile Geräte angepasst wurde. So funktioniert sie zwar auf einzelnen Smartphones (iPhone, Samsung Galaxy Nexus) einwandfrei, auf Googles eigenem Tablet Nexus 7 ist sie aber kaum nutzbar und auch bei anderen Smartphone-Modellen soll es derzeit Probleme geben, wie Journalisten in der Runde berichteten.

Werbetrommel
Für Google ist das Projekt natürlich nicht uneigennützig. Auf der Seite werden auch Produkte wie AdWords und Google Analytics beworben. Weiters wird im Rahmen von "Go Mobile", wie das Projekt auf internationaler Ebene heißt, auch auf Partnerfirmen verwiesen, die den Unternehmen bei der Umsetzung einer mobilen Webseite unter die Arme greifen können. Als Erfolgsbeispiel wirbt Google zum Start der Initiative mit den mobilen Seiten von Leiner und Kika.

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