Kind in Lebensgefahr: Mutter verweigert medizinische Behandlung

"Heute der schlimmste Praxisvormittag" - so beginnt der lange Twitter-Thread einer Ärztin, die über ein dramatisches Erlebnis mit der Mutter eines jungen Patienten erzählt. Der Bericht aus dem oft extrem fordernden Praxisalltag scheint einen Nerv getroffen zu haben: Er wurde bis dato tausendfach geliked und geteilt. Die Episode beginnt mit einer relativ harmlosen Selbstdiagnose - wird aber schnell lebengefährlich.
Die Ärztin vermutet eine Meningitis und ruft den Notarzt. Als sich der Zustand des Kindes weiter verschlechtert, beschließt sie, es per Hubschrauber ins Krankenhaus fliegen zu lassen. Die Mutter legt sich quer. "Wer soll diesen Einsatz bitte zahlen, machen sie doch nicht solch einen Aufriss wegen einem Infekt", soll sie zur Ärztin gesagt haben.
Die Mutter nimmt die Sorgen des Gesundheitspersonals nicht ernst, wird ihnen gegenüber sogar handgreiflich:
"Corona-Impfstoff-Dämpfe ausleiten"
In einem Update gibt die Ärztin nach einem Gespräch mit dem Vater des Kindes noch einige Hintergrundinformationen zum aktuellen Fall. Seit etwa zwei Jahren kämpfe er um das Sorgerecht seines Kindes. Die Mutter, von der er inzwischen getrennt lebt, sei der Überzeugung, dass "nur Homöopathie für das Kind gut wäre und Antibiotika dem Immunsystem schadet".
Jeden zweiten Tag würde sie eine "Ausleitung" machen, um "Corona-Impfstoff-Dämpfe" auszuleiten. Die Ärztin reagiert betroffen: "Absoluter Blödsinn", sagt sie. Kein normaler Arzt würde so etwas in seine Empfehlungen aufnehmen. Sie verurteilt die Vorgehensweise der Mutter scharf.
Der Zustand des Kindes, schließt sie, sei nach wie vor kritisch. Die nächsten Tagen seien entscheidend.
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