Tiercoach: Was Vierbeinern bei Gelenksschmerzen hilft
Das nass-kalte Wetter ist da und damit sind es auch die Gelenksschmerzen. Zumindest subjektiv leiden Arthose-Patienten besonders, wenn die Temperaturen fallen und die Niederschläge zunehmen. So manche humanmedizinische Studie widerlegt den Zusammenhang, andere zeigen sogar das Gegenteil: Sie sehen eher eine Korrelation zwischen vielen Sonnentagen, mehr Bewegung und einer größeren Belastung für die Knorpel. Fest steht jedenfalls, dass das Alter eine Rolle spielt. Zudem kann die Veranlagung in den Genen liegen.
Häufiges Problem bei Haustieren
„Arthrose ist in der Praxis ein tägliches Thema“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, welche Vierbeiner besonders von den Abnützungen betroffen sind und welche Innovationen aus der Pharmaindustrie Erfolg versprechen.
Knorpelschaden durch Alter oder Gene
„Arthrose entsteht, wenn die Gelenksknorpel irreparabel geschädigt sind“, erklärt Reitl. Älteren Vierbeinern macht das Problem besonders häufig zu schaffen. Aber auch jüngere Hunde, die durch das Erbe belastet sind, zählen zu Hochrisikogruppe. Gezielte Selektion in der Zucht hat zwar dazu beigetragen, dass Arthrosen nicht mehr so oft an die nächste Generation weitergegeben werden. Doch während Hüft-Röntgen vor der Vermehrung mittlerweile zur Routine gehören, sind bildgebende Diagnoseverfahren für Ellenbogen und Schulter noch die Ausnahme.
„Arthrose kann sehr schmerzhaft sein, daher brauchen die Vierbeiner Hilfe“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Generell kommen Akupunktur, Physiotherapie, pflanzliche Präparate und Schmerzmittel in Frage. Während Hunde eher bereit sind, Therapien über sich ergehen zu lassen, geraten Katzen dabei schnell unter Stress oder streiken ganz.
Schonende Spritzenkur
„Die pharmazeutische Forschung für Haustiere hat in letzter Zeit tolle Fortschritte gemacht“, sagt Reitl und spricht Arzneien mit längerer Wirkdauer an. Während Präparate früher das Leid für 24 Stunden linderten, gibt es heute Tabletten, die nur alle sieben bzw. 30 Tage gegeben werden müssen. Dem entsprechend halten sich die negativen Effekte auf Nieren und Magen in Grenzen.
„Neuerdings gibt es nicht mehr nur für Hunde, sondern auch für Katzen einen Impfstoff, der die Schmerzreize für einen Monat unterbricht“, sagt der Zoodoc. Das Serum baut keine Antikörper auf, es ist vielmehr ein eingeimpfter Schutz. Vor allem jüngere Tiere, bei denen mit einer jahrelangen Behandlung zu rechnen ist, und vorerkrankte Vierbeiner können von der schonenden Spritzenkur profitieren. Nebenwirkungen sind individuell abzuwägen; für Trächtige z.B. eignet sich der Impfstoff nie.
Besseres Leben für Tier und Mensch
„Die Monatsspritze hilft nicht nur den Patienten“, schließt der KURIER-Tiercoach: „Auch die Besitzer haben es einfacher; nicht zuletzt, weil sie nicht täglich an die Tablette denken müssen.“
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