Große Rassen und Rüden eher betroffen
„Bei manchen Rassen gibt es eine genetische Veranlagung für diese spezielle Gelenkerkrankung“, sagt Zoodoc Reitl. Sie tritt vor allem bei großen und schnellwüchsigen Tieren auf; Retriever, Rottweiler, Berner Sennenhund und Schäferhund etwa haben ein erhöhtes Risiko. Rüden sind mehr gefährdet als Weibchen. Häufigste Ursache für die Dysplasie ist eine Stufenbildung zwischen Elle und Speiche. Die Bewegung im Gelenk kann nicht rund laufen, eine Abnützung, mitunter eine Absplitterung folgen. Schließlich ist die Knorpelschicht derart geschädigt, dass das Gelenk ständiger Irritation ausgesetzt ist. Gibt es keine Stoßdämpfer mehr, leidet der Patient. Im schlimmsten Fall bricht der Knochenfortsatz unter Belastung ab und reizt wie ein Sandkorn im Getriebe. Spätestens dann beginnt der Patienten zu lahmen. Je eher die Diagnose mittels CT erfolgt, desto eher können Kollateralschäden vermieden werden.
Behandlungsmöglichkeiten
„Gerade bei Hunden ist die Veterinärmedizin schon sehr weit, was die Behandlungsmöglichkeiten angeht“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Zunächst kann zur Schonung der Gelenke versucht werden, Hyaluronsäure an die Schwachstellen zu bringen. Diese bindet Flüssigkeit und füllt so das zwischen den Gelenken liegende Gewebe. Eine spezielle Diät wirkt unterstützend; gezielte Schmerztherapie verschafft Erleichterung. Reparieren lässt sich der Schaden auf diese Weisen nicht. Es bleibt der chirurgische Eingriff. Mittels Arthroskopie kann die Stufe geglättet bzw. der lose Teil entfernt werden. Nicht zuletzt gibt es künstliche Ersatzgelenke; die Operation zur Einsetzung der Prothese ist allerdings aufwendig und kostspielig.
Vorsorge
„Um einer Ellbogendysplasie vorzubeugen, müssen bereits Züchter darauf achten, dass das Problem gar nicht zustande kommt“, sagt der Zoodoc. Darüber hinaus müssen Welpen so lange geschont werden, bis die weichen Knorpel samt Knochen gereift sind. Allzu große Belastungen der Gelenke sollten in dieser Zeit vermieden werden. Auch auf die Fütterung kommt es an.
„Neben den angeborenen Ellbogenproblemen gibt es zahlreiche Ellbogenschädigungen, die passieren können“, grenzt der KURIER-Tiercoach ab. Oft zieht sich die Erkrankung über Jahre.
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