„Arthrose tritt bei Senioren häufig auf. Bei Hunden, die Gassi gehen, sieht man schnell, dass sie humpeln. Bei Katzen bleibt die Abnützung oft lange unbemerkt“, sagt Reitl. Schläft der Vierbeiner viel, ist er nach dem Ruhen steif, hat er Schwierigkeiten, das Kisterl zu benützen oder lahmt er gar, können das Anzeichen für den Gelenkverschleiß sein. Auch Verhaltensänderungen gehören abgeklärt; sie können Folge von Schmerzen sein.
Verschiedene Ursachen
„Der Experte bestätigt seinen Verdacht durch Röntgenbilder. Diese zeigen, dass die Knochenenden enger beieinander stehen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Als Ursache für Arthrose kommt eine altersbedingte Degeneration des Knorpels in Frage. Darüber hinaus können angeborene Fehlentwicklungen im Knorpel- bzw. Knochenwachstum für das Leid verantwortlich sein. Auch entzündliche Gelenkerkrankungen oder Knochenbrüche verschlimmern mitunter das Problem. Schließlich tragen Übergewicht oder extreme Belastung etwa durch Leistungssport zum Verschleiß bei.
Unterschiedliche Therapien
Ursache und Ausmaß der Arthrose bestimmen die Therapie. Zunächst kann versucht werden, dem Patienten mit Futterzusätzen zu helfen. Hunde fressen Präparate, die Entzündung hemmende Teufelskralle enthalten, in der Regel gerne. Ebenso wirkt Vitamin B als natürliches Schmerzmittel; wegen des Geschmacks sperren sich Haustiere aber oft dagegen. Für Arthrose geplagte Hunde und Katzen gibt es eine Impfung, die die Schmerzreize für ein paar Wochen unterbricht. Die sogenannte Monatsspritze erspart dem Halter das oft mühsame tägliche Verabreichen von Präparaten, der Vierbeiner schont damit seinen Magen-Darm-Trakt. Manchen Patienten hilft Akupunktur. Diese kann mit Nadeln oder Laser erfolgen. Wichtig wären physiotherapeutische Maßnahmen; gestärkte Muskeln entlasten die Gelenke. Hunde können dafür z.B. auf das Wasserlaufband. In speziellen Fällen sind chirurgische Eingriffe Mittel der Wahl.
„Bei Gelenkproblemen ist es wichtig, die Therapie je nach Tier und Charakter zu wählen“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Nur angepasste Maßnahmen haben Aussicht auf Erfolg.“
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