Pack die Badetasche ein, lass das Olivenöl daheim!
Heutzutage muss ich mein Kind mit Sonnencreme eingeschmiert in den Kindergarten bringen. Im Vergleich dazu war Sonnenschutz in meiner Kindheit nur an ausgedehnten Badetagen ein Thema. Dafür gab es in meiner Jugendzeit ein Wetteifern darum, wer am besten geröstet war – und auf dem Weg dahin war uns jedes Mittel recht.
Wer es sich leisten konnte, schmierte sich mit Bräunungsölen à la Tiroler Nussöl ein. Die Auswahl an Selbstbräunern war damals noch sehr mager und die Ergebnisse meist sehr unzufriedenstellend, um nicht zu sagen: peinlich. Fleckige Haut und viel zu dunkle Knie verrieten die Schummler auf den ersten Blick.
Was also tun? Internet gab es keines, um sich sogenannte Lifehacks (zu Deutsch Alltagsratschläge) rauszusuchen, also probierten wir Tipps aus Jugendmagazinen und noch lieber verließen wir uns auf weitergetragenes Wissen vom Vorläufer von Google, bekannt als: Hörensagen.
So kam es, dass in meiner Badetasche nebst Bikini, Badetuch, Walk- oder Discman und Magazinen auch ein paar Hilfsmittel aus der Küche mitwanderten. Olivenöl für einen gepflegten Teint, dazu Zitronen, um der Bräune einen Turbo zu verpassen.
Böse Zungen würden sagen: Hau noch Salz und Pfeffer drauf, dann hast du eine Marinade! Andere würden behaupten, dass Öl alleine die Haut austrocknet und die Zitrone eher bleicht als bräunt. Ich kann dazu nichts sagen, denn mein Ergebnis war karminrot, gefolgt von einem unangenehmen Schälprozess. (Tipp vom Hörensagen: Nicht versuchen das mit Selbstbräuner zu kaschieren!)
Heute schmiere ich mich täglich mit Lichtschutzfaktor 50 ein, sogar wenn ich nur kurz rausgehe. Die schöne Bräune hält eh nie lang, da vermeide ich lieber unschöne Pigmentflecken – unter anderem bekannt als Altersflecken. Auch dagegen hat das Hörensagen ein paar Tipps parat, aber die gibt’s ein anderes Mal.
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