Nun, ich denke, die Lust, mit 39 Grad Fieber eine Nummer hinzulegen, hält sich sowieso in Grenzen. Hier gilt der schlichte Rat: g’sundschlafen statt g’sundbeischlafen.
Doch auch für Menschen, die „nur“ an einer schlichten Erkältung leiden, ist die Vorstellung, sich mit vollkommen verstopfter Nase zum Orgasmus zu hecheln, wenig verlockend: „Du, ich komme eh bald, muss mich aber vorher noch fünf Mal schnäuzen.“
Uralte Reflexe und die beste Stellung in der Grippe-Saison
Dazu fällt mir was Interessantes ein: Wussten Sie, dass Gedanken an Sex und Niesen zusammenhängen könnten? Dazu gab es vor sehr vielen Jahren einen Artikel von einem HNO-Arzt, im Journal of the Royal Society of Medicine. In dem wurde von Menschen berichtet, die jedes Mal, wenn sie an Sex dachten, niesen mussten. Es handle sich dabei um einen Reflex sehr alter Teile im Gehirn, irgendwas käme da durcheinander, hieß es seitens der Experten.
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An dieser Stelle passt das Stichwort "Tröpfcheninfektion" gut. Und nein, es geht jetzt nicht um Geschlechtskrankheiten, sondern um das simple Anschniefeln des Partners: Wer nicht gerade eine sexy Maske trägt, wird sie/ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit anstecken. Die ideale Stellung in viralen Zeiten daher: Doggy-Style ohne Küssen.
Schützt Sex vor Krankheitserregern wie Grippeviren?
Viel spannender ist aber die Frage, ob Vögeln vorbeugend wirken könnte. Tut es, durchaus. Im Rahmen einer Studie wurden zwei Gruppen von Menschen untersucht – eine hatte mindestens zwei Mal pro Woche Sex, die andere fast nie. Im Blut jener, die häufig Sex hatten, fand sich mehr Immunglobulin A, das sind Antikörper, die eine wichtige Rolle für die Abwehr von Krankheitserregern spielen.
Jubel, Trubel, Geilheit? Bevor Sie sich jetzt ins Abenteuer stürzen – lesen Sie bitte weiter. Denn Pere Estupinyá bemerkt dazu in seinem Buch "Sex. Die Ganze Wahrheit" kritisch: "Ehrlich gesagt bewiesen die Autoren dieser Studie in einer anderen Studie, dass es den Immunglobulin-A-Spiegel auch erhöht, wenn man 15 Minuten lang einen Hund streichelt."
Warum Sex gesund ist
Fazit: Sex ist gesund, weil er uns glücklich macht. Die Berührung, die Begegnung, der Höhepunkt, die damit verbundene Entspannung sind’s, die beflügeln. Und das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Gesundheit. Allheilmittel ist der Beischlaf trotzdem keines.
Was mir aber schon dazu einfällt: die kalten Füße. Kalte Füße sind oft der Anfang von allem Bösen, und ein Grund dafür, dass sich Viren im Körper schneller ausbreiten können. Sex wärmt im besten Falle alles – auch die Füße.
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Womit wir bei der richtigen Menge gelandet wären: „Die Dosis macht das Gift“, heißt es bekanntlich bei Paracelsus. Und das gilt wohl auch für die Liebe in Zeiten der Grippe. „Aus gesundheitlicher Sicht sind die wechselseitigen Heilwirkungen des Geschlechtsverkehrs vielfältig“, lautet es in der Traditionellen Chinesischen Medizin: Da ist von weißen Blutkörperchen genauso die Rede wie von Glücklichmacher-Endorphinen.
Wäre da nicht dieses „Wenn & Aber“: Vor allem beim Mann. Bei ihm kann ein Zuviel schaden, weil durch den Samenerguss Lebensenergie verloren geht, gerade jetzt: „Der Winter ist gar keine gute Jahreszeit für den Samenerguss“, heißt es in den Schriften. Was tun? Ganz einfach: Lernen Sie, wie man sich vergnügt, ohne zu kommen. Eine (gesunde) Kunst, die noch dazu beflügelt.
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