Noch nie gezeigtes Video von versunkener Titanic veröffentlicht
Die Titanic galt als unsinkbar - sie sollte ein Titan, ein Gott, der Weltmeere sein. Von 2.200 Passagieren überlebten nur 700 Menschen die Katastrophe in der kalten Aprilnacht 1912.
121 Jahre nachdem das Schiff einen Eisberg rammte und sank, veröffentlichte die Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) bis dato unveröffentlichtes Videomaterial von den legendären Tauchgängen, wie Reuters berichtet.
Die Bilder entstanden nur wenige Monate nach der Entdeckung des Wracks durch Forscher rund drei Kilometer unter der Meeresoberfläche.
Seit der Entdeckung im Jahr 1985 wurden in mehreren Dokumentarfilmen einige Wrackszenen gezeigt. Kurze Clips der ursprünglichen Tauchgänge aus den Jahren 1985 und 1986 wurden bereits ausgestrahlt, aber am Mittwoch wurde schließlich ein 80-minütiges Video mit ungeschnittenem Material auf YouTube veröffentlicht.
Die Veröffentlichung des Materials "markiert das erste Mal seit 1912, dass Menschen einen Blick auf das verunglückte Schiff geworfen haben, und enthält viele weitere ikonische Szenen", so die Organisation.
Die Titanic war einst der größte Ozeandampfer der Welt: Am 14. April 1912 rammte sie auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton (England) nach New York im Atlantik einen Eisberg. Mehr als 1.500 Menschen kamen bei dem Untergang ums Leben, was die Welt schockierte und die Empörung über das Fehlen von Rettungsbooten an Bord hervorrief.
Ein Team des WHOI und des französischen Nationalen Instituts für Ozeanographie fand das gesunkene Schiff am 1. September 1985 in zwei Teilen südöstlich von Neufundland in Kanada.
Während der elf Tauchgängen ab Juli 1986 wurden Aufnahmen von Kameras auf einem von Menschen besetzten Tauchboot und einem kleinen ferngesteuerten Schiff gemacht, das durch enge Räume manövriert wurde.
Die Enthüllung des Filmmaterials erfolgte zeitgleich mit der Wiederveröffentlichung des Films "Titanic" von Regisseur James Cameron aus dem Jahr 1997 zum 25-jährigen Jubiläum. Der Film wurde mit 11 Oscars ausgezeichnet, unter anderem für den besten Film.
"Die menschlichen Geschichten, die das große Schiff verkörpert, wirken immer noch nach", so Cameron in einer Erklärung. "Mit der Veröffentlichung dieses Filmmaterials trägt die WHOI dazu bei, einen wichtigen Teil einer Geschichte zu erzählen, die Generationen und den ganzen Globus betrifft."
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