Neue Gesetze: Neuseelands Jugend soll raucherfreie Generation sein
Am Dienstag veröffentlichte die neuseeländische Regierung neue Tabak-Gesetze. Das Ziel der für 2023 geplanten Maßnahmen ist eine rauchfreie Generation zu schaffen – weltweit eine Neuheit.
Gesetzesentwurf und Hintergründe
Erreicht werden soll das durch ein stetig steigendes Kaufalter für Zigaretten. Für alle ab 2013 geborenen Personen wird das Zigarettenkaufen ab nächstem Jahr illegal sein, wenn der Gesetzesentwurf angenommen wird. Das bedeutet: Jemand, der im Jahr 2073 61 Jahre alt ist, wird problemlos qualmen können, während das für einen 60-Jährigen eine Straftat wäre. Neben dem veränderten Rauchalter soll auch der Nikotingehalt in Zigaretten verringert und deren Verkauf eingeschränkt werden.
Die stellvertretende Gesundheitsministerin Ayesha Verral spricht davon, dass "Neuseeland seit Jahrzehnten den Tabakunternehmen erlaubt, ihren Marktanteil zu halten, indem sie ihr tödliches Produkt immer süchtig machender verkaufen." Das sei ekelhaft und bizarr. "Unsere Priorität bei diesem Gesetzesentwurf ist, zu beschützen, was wertvoll ist: unsere Leute, unsere Familien, unsere Gemeinschaft", meint die Politikerin.
Globales Interesse
Die geplanten Maßnahmen erregen weltweit Aufsehen und polarisieren stark. Bereits 2021, nach der ersten Ankündigung der geplanten Gesetze, wurden Stimmen dagegen laut. Die britische Kolumnistin Eleanore Margolis hinterfragte beispielsweise die Wirksamkeit der neuen Einschränkungen. In einem Bericht stellte sie die kritische Frage, wann Kriminalisierung jemals funktioniert hätte, und teilte ihre Meinung, dass Verbote der falsche Ansatz wären. Die britische Tageszeitung Guardian berichtete über „eine Mischung aus Lob für die Innovation und Bedenken hinsichtlich ihres ungeprüften Charakters“. Auch innerhalb der neuseeländischen Regierung gäbe es „Bedenken hinsichtlich eines kriminellen Verbots, das die Industrie in den Untergrund treibt“. Grundsätzlich herrsche jedoch eine große Zustimmung.
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