Essen im Wert von 400 Euro im Jahr für die Mülltonne

Essen im Wert von 400 Euro im Jahr für die Mülltonne
Umfrage zur Lebensmittel-Verschwendung: Mehrheit der Österreicher bemüht sich, kein Essen wegzuwerfen. Die Realität sieht anders aus.

Die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreichern bemüht sich, keine Lebensmittel zu verschwenden. Sie kaufen regional und saisonal ein, trennen ihren Biomüll und verwerten übrig gebliebene Lebensmittel zu „Restlspeisen“. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage hervor, die der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) nicht ganz zufällig vor Ostern präsentiert hat.

Weniger erfreulich ist nämlich: Jährlich werden 157.000 Tonnen an noch brauchbarem oder original verpacktem Essen weggeworfen, das entspricht pro Haushalt in nur einem Jahr Nahrung im Wert von 300 bis 400 Euro. Speziell bei den unter 30-Jährigen gibt es Luft nach oben, sie schneiden im Vergleich zu älteren Befragten deutlich schlechter ab.

Frauen achtsamer als Männer

Knapp drei Viertel der Befragten ist es ein persönliches Anliegen, so wenige Lebensmittel wie möglich zu verschwenden. Beim Einkaufen greifen sie bevorzugt zu kleinen überschaubaren Mengen. Sie versuchen auch, Verpackungen zu vermeiden. Frauen sind dabei achtsamer als Männer und ältere Personen deutlich bemühter als Junge.

„Der Wille ist eindeutig da“, fasst Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB, die Ergebnisse zusammen. „Den allermeisten Befragten ist es ein großes Anliegen, keine Lebensmittel wegzuschmeißen. Dennoch passiert es viel zu oft, mal aus Unwissen, mal aus eigener Gemütlichkeit. Wir müssen daher intensiver darüber informieren, wie jeder einzelne achtsamer mit Nahrungsmitteln umgehen kann.“

Kein Ruhmesblatt

Eine aktuelle Analyse im Auftrag des britischen Energie-Serviceunternehmens Utility Bidder hat übrigens ergeben, dass Österreich in einem europäischen Vergleich das Land mit der sechsthöchsten Abfallmenge ist. 100.000 Österreicher produzieren demnach 7,09 Millionen Tonnen Müll pro Jahr.

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