Haustier-Alarm: Sechs Grundregeln, damit das Zusammenleben klappt

Haustier-Alarm: Sechs Grundregeln, damit das Zusammenleben klappt
Bevor Hund, Katze oder andere Kleintiere angeschafft werden, sollten Kinder und Erwachsene sich auf diese Regeln einigen.

So eine Truppe würden sich so manche Eltern in der Realität wünschen: Kralle und seine tierischen Kollegen werden von Eltern gebucht, damit sie deren Kindern die Lust auf ein Haustier verderben. Denn wenn die Truppe die Kinder besucht, gibt sie alles, um nicht gemocht zu werden: Kratzen, Bellen, Stinken und noch viel mehr.

Die lustigen Episoden in dem dtv-Kinderbuch „Kralle & Co. Agentur der fiesen Viecher“ von Anna Lott haben einen ernsten Hintergrund: Immerhin will die Anschaffung eines Haustiers wohl überlegt sein, denn was auf den ersten Blick süß aussieht, bringt auch viel Verantwortung und Arbeit mit sich. Wer geht Gassi? Wer reinigt den Hasenstall oder das Katzenklo? Und wer kümmert sich um das Haustier, wenn die Familie einmal auf Urlaub fahren will?

Vorbildwirkung

Vor allem Kleinkinder verstehen die Signale von Haustieren oft nicht und schätzen Gefahrensituationen falsch ein. Bevor ein neues Familienmitglied angeschafft wird, sollten daher ein paar Regeln vereinbart und von Kindern genauso wie von Erwachsenen (Vorbildwirkung!) eingehalten werden. Die Vetmed Uni Wien hat die wichtigsten Regeln zusammengefasst:

Nicht beim Fressen stören, immerhin will man selbst auch seine Ruhe.

Nicht umarmen: Niemand mag es, festgehalten zu werden – Tiere noch weniger. Das gilt auch fürs Hochheben von Kleintieren: Zappelt es oder macht sich steif, will es wieder hinunter.

Spielzeug nicht wegnehmen: Was man selbst nicht mag, sollte auch nicht dem Haustier zugemutet werden.

Nicht schreien: Tiere können oft viel besser hören als Menschen und leiden noch mehr unter Lärm als wir.

Nicht zu nahe kommen: Nähe sollte nicht aufgedrängt werden.

Nicht ärgern: Niemand mag es, an Haaren, Ohren oder anderen Körperteilen gezogen zu werden.

Im Prinzip gehe es darum, sich mit der Körpersprache des Tieres vertraut zu machen. Bei Hunden gibt es dafür sogar eigene Kurse, erklärt die Verhaltensforscherin und Erziehungswissenschafterin Denise Hebesberger. „Gerade bei Hunden, die man kennt, ist man oft unachtsamer und wahrt die Grenzen des Tieres weniger. Da ist es die Aufgabe der Erwachsenen einzugreifen, wenn sie merken, dass sich das Tier nicht mehr wohl fühlt.“

Werden die Regeln eingehalten und die Aufgaben gut verteilt, bringt die Anschaffung eines Haustieres auch viele Vorteile: Es kann helfen, Stress zu reduzieren, soziale Kompetenzen und Empathiefähigkeit werden gefördert. „Wenn man Kinder in die Versorgung der Tiere einbindet und sie beim Ausmisten oder Wasser wechseln helfen, ist das gut für ihre feinmotorische Entwicklung und ihr Verantwortungsgefühl. Das Streicheln der Tiere steigert das Wohlbefinden und es wird Oxytocin ausgeschüttet.“

Mit Glücksgefühlen endet übrigens auch die Geschichte von Kralle und seinen Freunden. Irgendwann treffen auch sie auf eine Familie, wo sie sich so wohlfühlen, dass sie bleiben wollen.

Kommentare