Fünf praktische Tipps für Radfahrer im Winter

Fünf praktische Tipps für Radfahrer im Winter
Wie man als Four-Seasons-Biker in der kalten Jahreszeit unfallfrei seine Ziele erreichen kann.
Von Uwe Mauch

Der nunmehr 37. Winter für den Autor dieser Zeilen, den er mit seinem Fahrrad durchmisst. Noch immer gibt es Besorgte, die sich erkundigen, ob man denn im Winter radeln kann. Man kann. Jedoch gilt es, zumindest fünf praxisnahe Punkte zu beachten:

1. Fahrrad-Service: Wer mit desolaten Bremsen, fast platten Reifen, ohne Licht oder einer rostigen Kette losfährt, tut sich das ganze Jahr über nichts Gutes. Im Winter ist dies doppelt gefährlich. Tipp: Man muss sich selbst die Hände nicht schmutzig machen, kann getrost wie beim Auto (nur billiger) auf die Mechaniker vertrauen.

2. Winter-Kleidung: Mit dickem Mantel Fahrrad fahren ist grundverkehrt. Viel bequemer ist eine winddichte und Niederschlag abweisende Jacke. Die Anzahl der Kleidungsschichten darunter errechnet sich aus der Außentemperatur sowie aus dem eigenen Kälteempfinden. Oft kann man sich schon nach den ersten wärmenden Minuten von einer Schicht befreien. Besonders zu schützen sind die exponierten Hände, Ohren, Knie und Füße. Hilfreich: Finger und Zehen bei Bedarf bewusst bewegen.

3. Fahrzeug-Wechsel: In vielen Gegenden und vor allem in den Städten Österreichs sind die Schneetage pro Winter sehr überschaubar. Sollte es doch mal ungemütlich werden, können Four-Seasons-Biker zur Abwechslung und vor allem sorgloser mit Auto, Bus oder Bahn fahren.

4. Rutsch-Partie: Wer es dennoch wissen will, sollte vorsorglich den Druck der Reifen reduzieren, etwas größere Kurvenradien einplanen, vorsichtig bremsen – tendenziell mit der Hinterbremse. Ist übrigens ein Radweg einmal nicht geräumt oder vereist, darf man sofort auf die Straße wechseln. Denn die Radweg-Benützungspflicht gilt laut Radlobby Wien nicht, wenn ein Befahren der Radwege unzumutbar ist. Achtung! Rutschgefahr besteht auch auf trockener Fahrbahn – wegen des Rollsplitts.

5. Signal-Farben: Man kann, man muss aber nicht so wie der Wiener Fotograf Mario Lang in einer an die MA 48 oder eine Baufirma erinnernden Jacke durch die Stadt oder übers Land pedalieren. Schlau ist es aber in jedem Fall, die eine oder andere Signalfarbe an Kleidungsstücken, auf dem Helm (apropos: Helm!) und auf dem Fahrrad anzubringen. So wird man in der Dämmerung und in der Dunkelheit besser, schneller gesehen.

25 Prozent der Menschen, die in Wien regelmäßig mit dem Rad unterwegs sind, wollen auch im Winter nicht auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Tendenz steigend

80 Prozent sind es im dänischen Kopenhagen oder im niederländischen Amsterdam. Beide Städte verfügen über besonders gute Rad-Infrastrukturen

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