Deutscher Schäferhund: Gunther VI. hat Rasse mit Klasse

Ein Schäferhund ruht mit dem Kopf auf seinen Pfoten.
Derzeit zeigt eine Netflix-Doku-Serie das Leben des reichsten Hundes der Welt. Was es über die Rasse zu wissen gibt.

Gunther VI. ist ein Multimillionär. Seine Steaks sind mit Blattgold verziert, für Reisen hat er seinen Privatjet und die Leute um ihn herum lesen ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Was für ein Leben. Ob Gunther das zu schätzen weiß? Vermutlich, führt der Vierbeiner doch ein Leben wie ein junger Hund. Das Vermögen soll der Deutsche Schäferhund von seinem Urgroßvater geerbt haben, der es wiederum von einer geheimnisvollen Gräfin vermacht bekam. Und die soll auch gleich einen Verwalter für das Haustier eingesetzt haben.

Seit Jahren ist Schäferhund Gunther VI. als 440 Millionen Euro schwerer Hund weltberühmt. Seine Geschichte taucht immer wieder in Medien auf. Jetzt widmet sich eine Netflix-Doku-Serie dem tierischen Promi. Achtung: Spoiler.

Dabei steckt ein PR-Gag hinter der Story. Die Rasse freilich gibt es tatsächlich.

Beliebt in Österreich

In Österreich rangiert der Deutsche Schäferhund auf Platz 2 der beliebtesten Hunderassen, weiß Michael Kreiner, Präsident des Österreichischen Kynologenverbands. Weltweit gibt es mehr als zwei Millionen Zuchtbucheintragungen. Dabei tragen (Leinwand)Größen wie von Lassie - Langhaarcollie -, 1000+1 Dalmatiner oder Kommissar Rex immer dazu bei, dass die Rasse mehr nachgefragt wird. Als sich der damalige US-Präsident Barak Obama zwei Portugiesische Wasserhunde zulegte, stieg das Interesse an den kräftigen Tieren mit dem weichen Fell sprunghaft an.

Helfer im Alltag

Dass der italienische Entertainer Maurizio Mian für seine - Vorsicht: Spoiler - Kunstfigur Gunther einen Deutschen Schäferhund wählte, ist sicher keine Zufall. Die Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Rasse hat viele Vorzüge: Sie gilt als sehr gelehrig, treu und familienfreundlich. Sie haben das Zeug zum Gebrauchshund und leisten als Dienst-, Schutz-, Hüte-, Rettungs- und Therapiehund gute Arbeit, ebenso eignen sie sich zum Blindenführhund.

Nach dem FCI-Rassestandard muss der Deutsche Schäferhund „[…] vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) völlig gutartig sein, dazu aufmerksam und führig. Nervöse oder ängstliche Tiere entsprechen nicht dem strengen Zuchtkriterien. Aus Verpaarungen mit Wölfen entstanden übrigens der Tschechoslowakische Wolfhund sowie der Saarlooswolfhund - sie unterstreichen das Wildtier im Haustier.

Schwachstellen

Heute ist der Deutsche Schäferhund größer und muskulöser als das Ursprungstier. Gesundheitliche Schwachstellen lassen sich nicht gänzlich wegzüchten. Zu den rassetypischen Erkrankungen zählen Hüftdysplasie, Ellbogendyplasie, Degenerative Lumbosakralstenose, Augenbeschwerden und Allergien.

Publikumsliebling Gustav VI. freilich wird sich - Vorsicht: Spoiler - als fiktive Figur ewiger Beliebtheit erfreuen.

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