Martini: Das Gansl zu Martini ist in Österreich (und in Nachbarländern) zu einem Fixpunkt für die Profi- und Hobby-Köche geworden. Nicht alle kennen die Legende dazu: Es waren Gänse, die durch ihr Schnattern den später Heiliggesprochenen verrieten. Der hatte sich aus Respekt vor dem Bischofsamt in deren Stall versteckt. Martin ist auch der Patron der Diözese Eisenstadt sowie Schutzpatron des Burgenlandes. Niemand muss heute übrigens auf sein Gansl im Wirtshaus verzichten, sofern er die 2-G-Regel akzeptiert. Auf das üppige Essen und den Genuss des jungen Weins folgte übrigens früher – so wie vor Ostern – eine Fastenzeit, der Advent.
Faschingsbeginn: Der 11. 11. läutet heutzutage auch die närrische Zeit ein. Brauchtumsexperten führen dies auf die spezielle Zahlenkombination zurück – durch die Verdoppelung der von den Narren verehrten Zahl 11. Viel öfter in Deutschland, aber auch in Österreich feiern traditionell am 11. 11. um 11.11 Uhr eigene Gilden den Faschingsbeginn, etwa durch die Vorstellung des neuen Prinzenpaares. Norbert Miehl, ein an sich lustiger Blumenstandler auf dem Wiener Schlingermarkt, trauert heute: „Am Montag haben wir erfahren, dass wir bei uns auf dem Markt erneut nicht feiern dürfen.“ Die derzeit geltende Verordnung verbiete ihnen das.
Wendetag: Der Martinstag galt immer auch als Zäsur in den Kalendern der Bauern. Aufgrund der Witterung verlagern sie ihre Aktivitäten in erster Linie ins Haus oder in ihre Scheunen. Bis 1848 zählte der Tag zu einem der vierteljährlichen Zinstermine, an dem die Untertanen den weltlichen oder kirchlichen Grundherren ihren Obolus bezahlen mussten.
Laterndlumzug: Für Generationen von Kindern war der Umzug nach Einbruch der Dunkelheit mit Freunden und der Familie prägend. Verständlich ist daher das Bedauern einiger Eltern, dass heuer nicht oder nur dezimiert „Ich gehe mit meiner Laterne“ im Dunklen gesungen werden kann.
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