Ältester Hund gestorben: Das Geheimnis eines langen Lebens
Klein, aber oho! Leichtgewicht Pebbles hat es bei einer Körpergröße von nur 25 cm auf stolze 22 Lebensjahre gebracht. Wie ihre Besitzerin Julie Gregory im Onlinedienst Instagram nun bekannt gab, starb die Toy Fox Terrier-Hündin am 3. Oktober eines natürlichen Todes. Laut Guinness World Records war der süße Gesellschaftstiger der älteste Hund der Welt. Das Tier wurde am 28. März 2000 im US-Bundesstaat New York geboren und verbrachte den größten Teil seines Lebens in South Carolina.
Bereits im Mai 2021 hatte Guinness World Records den Vierbeiner zum ältesten Hund der Welt gekürt und mit einem Zertifikat ausgezeichnet. Rekordverdächtig scheint auch, dass es die rund zwei Kilogramm schwere Pebbles im Laufe ihres Lebens auf 32 Welpen gebracht hatte. Besitzerin Gregory führte die Gesundheit ihres Schützlings auf die gute Pflege zurück, welche sie "mit größter Sorgfalt" vorgenommen habe. In den vergangenen zehn Jahren fütterte sie dem Allesfresser Katzenfutter.
Große Rassen sterben früher
Tatsächlich begünstigt eine artgemäße Haltung ein langes Hundeleben. Experten führen die insgesamt steigende Lebenserwartung bei Vierbeinern auf gesunde Nahrung im Überfluss und moderne Veterinärmedizin zurück. Darüber hinaus spielt die Rasse ein wesentliche Rolle. Als Faustregel gilt: Große Rassen sterben früher.
Eine deutsche Studie, die Daten von mehr als 50.000 Hunden aus 74 verschiedenen Rassen einbezog, kam bereits 2013 zu dem Schluss, dass langbeinige Vierbeiner wie Dogge und Bernhardiner durchschnittlich fünf bis acht Jahre alt werden, während Dackel, Terrier und andere Kurzbeiner meist doppelt so lange leben. Die Begründung der Forscher damals: Da sich die Zellen von großen Hunden schneller teilen, scheint ihr Leben wie in Zeitraffer abzulaufen. Ein allzu rasches Wachstum könnte verantwortlich ein früheres Ableben sein.
Toy Fox Terrier leben durchschnittlich 14 Jahre
Toy Fox Terrier wie Pebbles zählen mit dem Widerrist-Standard von maximal 25,5 cm zu den Kleinen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 13 bis 14 Jahren. Dabei neigt die seit 1936 gezüchtete Rasse - eine Kreuzung aus Glatthaar-Foxterriern, englischen Zwergterriern und Chihuahuas - zu Augenproblemen. Die genetische Veranlagung führt häufig zu einer Schwäche des Aufhängeapparates der Augenlinse und endet mitunter in einem Grünen Star.
Insgesamt gilt die Züchtung, die nicht von allen Verbänden anerkannt ist, als robust. Den freundlichen Familien-, Gesellschafts- und Begleithunden wird ein wachsames Wesen attestiert; sie zeichnen sich durch Treue und Intelligenz aus, ihr Charakter wird als aufmerksam, verspielt und temperamentvoll beschrieben. Mitunter schlägt der Jagdtrieb durch.
Rekordhalter Maggie
Obwohl Pebbles das rassetypische Durchschnittsalter um mehr als ein Drittel überlebt hat, muss sie sich gegen Maggie geschlagen geben. Der Australian Kelpie brachte es laut Besitzer gar auf 30 Jahre. Die Hündin, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2016, am Hof des australischen Milchbauern Brian McLaren ihre Runden drehte, war weit über die Grenzen des australischen Bundesstaates Victoria bekannt. Ein Fernsehsender hatte dem tauben und blinden Tier aufgrund seines biblischen Alters ein ausführliches Portrait gewidmet.
Offiziell bestätigt war ihr Medusalem-Alter freilich nicht. Zwar galt Maggie als Kandidatin für den Titel "Ältester Hund der Welt", doch McLaren hatte die Geburtsurkunde und die Papiere des Rassehundes verloren, als Maggie noch ein Welpe war. McLaren versicherte jedenfalls, er habe das Jungtier bekommen, als sein Sohn vier Jahre alt war; zum Zeitpunkt des Todes von Maggie war dieser 34.
Hundejahre - Menschenjahre
Zweifelohne sind Pebbles und Maggie Ausnahmen. Ein Umrechnen ihres Hundealters in Menschenjahre ist verlockend, doch es hat seine Tücken. Vor zwei Jahren verwarfen US-Forscher die bis dahin gängige Formel und bezogen den tierischen Alterungsprozess mit ein.
Wer bis 2020 das Menschenalter seines Hundes berechnen wollte, multiplizierte einfach ein Hundejahr mit dem Faktor 7. Nun schlagen die Wissenschafter aufgrund ihrer Untersuchungen an 104 Labrador Retrievern eine etwas kompliziertere Formel vor: "Menschenalter = 16 ln(Hundealter) + 31". Heißt: Multipliziert man den natürlichen Logarithmus des tatsächlichen Alters des Hundes mit 16 und addiert 31 zur Gesamtsumme, ergibt sich das Hundealter in menschlichen Jahren. Für die Praxis gilt: Man greife zu einem Taschenrechner mit der Taste "In". Noch einfacher funktioniert die Online-Maske des Dog age calculator.
Demnach wäre ein einjähriger Hund altersmäßig nicht mit einem sieben, sondern mit einem 31 Jahre alten Menschen vergleichbar, ein vier Jahre alter Hund mit einem 53 Jahre alten Menschen. Mit neun hätte ein Hund dann das vergleichbare Menschenalter von 66 Jahren erreicht.
Glückliches Hundeleben statt Rekord
Experten betonen, dass nicht allein die Jahre zählen. Ungeachtet des Alters muss Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Vierbeiners genommen werden. Am Ende des Tages geht es um ein glückliches Hundeleben, nicht um einen Rekord.
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