Geräuschunterdrückungs-Trick beschleunigt Daten

Glasfaser-Kabel
Ein Forscher-Team hat das Prinzip der Phasenkonjugation bei Glasfasern angewendet, das auch bei der Geräuschunterdrückung von Kopfhörern zum Einsatz kommt. Zwei gegengleiche Signale konnten so mit einer Rate von 400 GB/s über eine 12.800 Kilometer lange Leitung geschickt werden.

Bisher waren Glasfaser-Übertragungen durch das Problem limitiert, dass Lichtsignale mit höherer Energie stärker in Wechselwirkung mit dem Leitungsmaterial traten und dadurch stärkere Störungen auftraten. Mit schwächerer Energie fuhr man störungsfreier, aber auch mit niedrigeren Übertragungsraten. Ein Team von Forschern, gefürht durch Xiang Liu von den Bell Laboratories im US-Bundesstaat New Jersey, entwickelte nun eine Lösung für das Problem. Wie die BBC berichtet, veröffentlichten sie diese im Fachmagazin Nature Photonics.

Liu und seine Kollegen wenden für ihre Lösung das Prinzip der Phasenkonjugation an. Während ein Lichtsignal in einem Glasfaserkanal übertragen wird, schickt man ein zweites, genau gegengleiches Signal, durch einen zweiten Kanal. Am Ende werden beide Signale überlagert. Jede entstandene Störung wird durch dieses Verfahren ausgelöscht, übrig bleibt das reine Datensignal.

"Dieses Konzept ist, wenn man so zurückschaut, recht einfach zu verstehen", meint Liu gegenüber der BBC, "aber überraschenderweise hat das niemand zuvor so gemacht." Das Verfahren der Forscher könnte in Zukunft dafür sorgen, dass der ständig steigende Bandbreitenbedarf weiter gedeckt werden kann.

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