Gemälde von 1860 scheint Frau mit iPhone zu zeigen

Gemälde von 1860 scheint Frau mit iPhone zu zeigen
Die Beobachtung eines Kunst-Bloggers verdeutlicht, wie stark Technologie unsere Wahrnehmung beeinflusst, zum Beispiel wenn es um die Interpretation von Kunst geht.

Als der Kunst-Blogger Peter Russel der Neuen Pinakothek, ein Museum der europäischen Kunst des 19. Jahrhunderts in München, einen Besuch abstattete, blieb sein Blick auf einem ungewöhnlichen Gemälde hängen. Das berichtet das Portal Motherboard. Das Gemälde hat den Titel "Die Erwartete" und wurde von dem österreichischen Maler Ferdinand Georg Waldmüller 1850 oder 1860 geschaffen. Es zeigt eine junge Frau, die auf einen rechteckigen Gegenstand starrt, den sie in ihren Händen hält. Rechts unten auf dem Bild ist im Schatten ein junger Mann zu sehen, der kniend mit Rosen in der Hand auf die Frau wartet.

Starrer Blick aufs Smartphone

Russel stellte eine Ähnlichkeit zwischen der Körperhaltung der jungen Frau und jener, die viele Menschen einnehmen, wenn sie auf ihr Smartphone starren, fest. Gegenüber Motherboard sagte er, dass es ihn beeindrucke, wie stark der technologische Fortschritt unsere Wahrnehmung beeinflusst. "Die Technologie verändert auf eine gewisse Weise den gesamten Kontext eines Werkes."

Gerald Weinpolter, Geschäftsführer der Kunstagentur austrian-paintings.at, sagte zu Motherboard, dass das Mädchen auf dem Bild auf dem Weg zur Kirche sei und ein kleines Gebetsbuch in den Händen halte.

Motherboard hatte schon zuvor von einem Gemälde von 1937 berichtet, auf dem ein amerikanischer Ureinwohner einen rechteckigen Gegenstand in der Hand hält, den man ebenfalls als Smartphone interpretieren könnte.

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