Smartphones könnten Erdbeben aufspüren

Auch Smartphones könnten Erdbeben rechtzeitig aufspüren.
Wissenschaftler testeten, ob die Geräte für Frühwarnsysteme geeignet sind.

Smartphones und andere elektronische Geräte könnten in Ländern, wo sie flächendeckend genutzt werden, als Frühwarnsysteme für Erdbeben zum Einsatz kommen. Das würde vor allem Regionen schützen, die sich keine konventionellen, qualitativeren und damit teureren Frühwarnsysteme leisten können.

Eine aktuelle Studie des US Geological Survey zeigt, dass die Sensoren in Smartphones und ähnlichen Geräten so gebaut werden können, dass sie als Frühwarnsysteme funktionieren. Zwar wäre dies weniger genau, die GPS-Empfänger in Smartphones könnten aber Bodenbewegungen, die durch Erdbeben entstehen, aufspüren.

Crowd-Sourcing

Crowd-sourcing heißt das Stichwort: Erdbeben-Meldungen verschiedener teilnehmender Smartphone-Nutzer werden innerhalb einer Community erkannt, analysiert und weitergeleitet. Die Teilnehmer profitieren von Daten, die in der Community entstehen. Die Wissenschaftler testeten ein auf dem Prinzip des Crowd-Sourcing basierendes Frühwarnsystem, indem sie ein Erdbeben der Stärke sieben sowie eines der Stärke neun simulierten.

Erdbeben-Frühwarnsysteme entdecken den Beginn eines Erdbebens und leiten rasch Warnungen an Menschen und automatisierte Systeme weiter bevor diese die Erschütterung an ihrem aktuellen Aufenthaltsort bemerken. Obwohl ein großer Teil der Erde potenziell Erdbeben ausgesetzt ist, verfügen nur wenige Regionen über umfangreiche Frühwarnsysteme, etwa Japan und Mexiko. „Große Teile der Welt erhalten keine Erdbebenwarnungen, hauptsächlich wegen der Kosten, die notwendig wären und wissenschaftliche Monitoring-Netzwerke einzurichten“, schreiben die Studienautoren.

Wenige Teilnehmer reichen

Die Ergebnisse zeigen, dass ein solches Frühwarnsystem schon erreicht werden könnte, wenn nur ein kleiner Prozentsatz an Menschen in einer Region Informationen von ihrem Smartphone zur Verfügung stellen würde. Ein Beispiel: Wenn Smarthones von weniger als 5000 Menschen einer großen Metropole antworten, könnte das Erdbeben schnell genug erkannt und analysiert werden, sodass rechtzeitig vor dem Eintreffen der Erschütterungen davor gewarnt wird. Die Geschwindigkeit der elektronischen Warnung ist schneller als die Bodenbewegungen.

Smartphones und andere ähnliche Geräte könnten allerdings nur Erdbeben ab der Stärke sieben erkennen. Für kleinere Erschütterungen seien sie nicht geeignet.

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