Forscher koppeln Ameisen mit Mikrochips

Forscher koppeln Ameisen mit Mikrochips
Britische Wissenschaftler wollen das Netzwerk einer Ameisenkolonie ergründen und werden deshalb 1000 Ameisen mit winzigen Funkchips ausstatten. Das von der University of York durchgeführte Projekt ist eine Premiere. Über die an den Ameisen befestigten Chips sollen erstmals die komplexen Kommunikations- und Bewegungsmuster analysiert werden.

Das drei Jahre lang dauernde Projekt im Longshaw Estate in Derbyshire soll laut Forschungsverantwortlichen dabei helfen, mehr über die international geschützte Waldameise zu erfahren. Dazu wird 1000 Ameisen ein 1-Millimeter kleiner RFID-Chip vorsichtig am Kopf angebracht. Dieser funktioniert wie ein Barcode und lässt die individuellen Routen der jeweiligen Ameisen nachverfolgen.

Komplexes Netzwerk
„Ein einzelne Ameise ist für sich nicht besonders clever, aber Teil eines sehr komplexen Systems, das sich in der Natur sehr bewährt“, meint der Biologe Samuel Ellis, der das Projekt betreut. Die Art, wie jede einzelne Ameise dieses Netzwerk über simple Handlungen benutze und Information darüber weitergebe, könne mitunter sogar einige interessante Erkenntnisse darüber geben, wie menschliche Telekommunikations- und Informationsnetzwerke funktionieren, so Ellis.

Die Auswahl und Bestückung der 1000 Ameisen beginnt im nächsten Sommer. Erste Testversuche mit den Chips waren allerdings bereits erfolgreich.

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