Das kleine blühende Wunder im Glas

Das kleine blühende Wunder im Glas
Wie man einen Garten in einem verschlossenen Behälter anlegt, der nie wieder gegossen werden muss.

Der damals noch unbekannte Universitätsstudent David Latimer dachte sich nicht viel dabei, als er in den 1960ern einen Flaschengarten anlegte. Schon gar nicht, dass dieser bis heute in voller Blüte gedeiht! Auch ganz ohne Gießen überlebt sein Spinnenkraut, das er dafür verwendet hat. Aber natürlich funktioniert das auch mit anderen Pflanzen.

Im heutigen Experiment baust du deinen eigenen „ewigen Garten“ für daheim – dieser wird auch Hermetosphäre genannt. Dafür brauchst du folgende Materialien: Ein verschließbares größeres Marmeladenglas oder einen durchsichtigen Beutel, Blumenerde, Samen oder eine kleine Pflanze, Pflanzengranulat oder kleine Steinchen und ein bisschen Wasser.

So funktioniert's

Im ersten Schritt bedeckst du den Boden des Behältnisses mit ein bisschen Pflanzengranulat oder Steinchen. Anschließend kommt die Blumenerde dazu. Es sollten noch ungefähr zwei Drittel deines Glases oder Beutels frei sein, damit deine Pflanze genug Platz zum Wachsen hat. Grabe nun die Pflanze oder deine Samen ein und gieße diese ein wenig.

Beachte dabei, dass die Erde nass sein sollte – es darf sich aber nicht viel Wasser am Boden absetzen. Nun musst du nur noch das Marmeladenglas bzw. den Beutel gut verschließen oder zukleben und schon ist dein ewiger Garten bereit zu sprießen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie genau deine Pflanze ganz ohne Gießen oder Regen weiter wachsen kann. Aber keine Sorge, denn der kleine Garten weiß ganz alleine, wie. Denn das von den Wurzeln aufgenommene Wasser wird von deiner Pflanze wieder in das Marmeladenglas bzw. den Beutel „ausgeschwitzt“.

Diesen Vorgang nennt man Transpiration und er wiederholt sich immer wieder – deiner Pflanze wird also nie das Wasser ausgehen. Solltest du merken, dass dein Garten doch noch Wasser braucht, kannst du vorsichtig nachgießen. Wenn dein Gartenbehälter allerdings am nächsten Tag komplett beschlagen ist, lässt du ihn am besten eine Weile offen stehen.

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org

Kommentare