Anwalt für einen Tag: Wenn Teenager vor Gericht stehen

Schülerin Katarina Balazs hält am Wiener Handelsgericht vor Richterin und Richter ein leidenschaftliches Plädoyer.
Moot Court: Wo junge Menschen die Justizwelt schon früh kennenlernen können.

Die Anspannung im Gerichtssaal ist greifbar. Zu hören ist nur aufgeregtes Getuschel und die gelegentlich scheppernd umfallende Trinkflasche. Dann wird es ganz still, die Plädoyers beginnen. Die Anwältin des Klägers erhebt sich und richtet das Wort an die Anwesenden: „Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kollegen, hohes Gericht“. Acht Minuten dauert der eloquente Monolog, auf den der Anwalt der Gegenseite anschließend genauso routiniert antwortet. So weit, so normal für eine Verhandlung am Wiener Handelsgericht.

Und doch ist das Szenario mehr als ungewöhnlich: Niemand, weder auf Kläger- noch auf Beklagtenseite, ist älter als 18 Jahre. Im Publikum: lauter Schülerinnen und Schüler. Die einzigen, die sich offensichtlich auf ihren angestammten Plätzen befinden, sind die Richterin und der Richter im Vorsitz.

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