Alien-Arten bedrängen Europa

Der Marderhund ist eine von vielen Arten, die es sich in Europa gemütlich gemacht haben
Fremde Tiere und Pflanzen, genannt Aliens, sind die Gewinner des Klimawandels und die Sorge der alteingesessenen Arten.

Die Ausbreitung der Pflanzen, Tiere und auch der Kranheitserreger über den Globus verlief in früheren Jahrhunderten extrem langsam: Vor der Beisiedelung durch Polynesier vor etwa 1400 Jahren gelangte alle 50.000 Jahre durch natürliche Fernausbreitung eine neue Tier- oder Pflanzenart nach Hawaii. Derzeit wird alle zwei Wochen eine neue Art eingeschleppt. Der neuzeitliche Mensch und die globalisierte Wirtschaft haben diese Vorgänge enorm beschleunigt. Ausbreitungsbarrieren wie Meere oder Gebirge haben durch den internationalen Gütertransport und die intensive Reisetätigkeit ihre Bedeutung verloren. Fremde Arten werden in weit entfernte Gebiete verbracht, die sie aus eigener Kraft nicht erreichen könnten.

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APA/dpa/unbeka
Der Waschbär hieß einst Nordamerikanischer Waschbär, wurde in die ganze Welt exportiert und floh aus den Gehegen. Weshalb man ihn heute von Europa bis Japan kennt.
Halloween im Zoo Hannover
ABD0029_20141023 - Ein Waschbär frisst am 23.10.2014 im Zoo in Hannover (Niedersachsen) aus einem ausgehöhlten Kürbis. Am 31. Oktober ist Halloween. Foto: Ole Spata/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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APA/dpa/unbekannt
Halloween im Zoo Hannover
ABD0029_20141023 - Ein Waschbär frisst am 23.10.2014 im Zoo in Hannover (Niedersachsen) aus einem ausgehöhlten Kürbis. Am 31. Oktober ist Halloween. Foto: Ole Spata/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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KURIER/© Schaffer Pete
Wespenspinne (auch Zebraspinne), einst nur in Südeuropa und Nordafrika, nun wegen erhöhter Trockenheit in ganz Europa.
Wespenspinne
Wespenspinne (im Netz) auch Zebraspinne genannt
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KURIER/© Schaffer Peter
Wespenspinne
Wespenspinne (im Netz) auch Zebraspinne genannt
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Asiatischer Marienkäfer, wurde zur Schädlingsbekämpfung nach Europa eingeführt, frisst heute leider mehr als nur Schädlinge und verschmutzt die Weinlese.
Asiatischer Marienkäfer
ARCHIV - Ein Asiatischer Marienkäfer läuft auf einem Blatt in Frankfurt am Main (Archivfoto vom 24.10.2002). Nach massenhaftem Auftreten in Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet vor vier Jahren ist der Asiatische Marienkäfer in diesem Jahr erstmals in großer Zahl in Berlin aufgetaucht. Foto: Michael Hanschke (zu dpa-Korr "Asiatischer Marienkäfer erobert Mitteleuropa" vom 14.08.) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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dpa/Michael Hanschke
Asiatischer Marienkäfer
ARCHIV - Ein Asiatischer Marienkäfer läuft auf einem Blatt in Frankfurt am Main (Archivfoto vom 24.10.2002). Nach massenhaftem Auftreten in Hamburg und im Rhein-Main-Gebiet vor vier Jahren ist der Asiatische Marienkäfer in diesem Jahr erstmals in großer Zahl in Berlin aufgetaucht. Foto: Michael Hanschke (zu dpa-Korr "Asiatischer Marienkäfer erobert Mitteleuropa" vom 14.08.) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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KURIER/Reinhard Vogel
Die Mandarinente kommt wie zu vermuten aus Ostasien und wurde zum beliebten Ziervogel für Teichbesitzer. Die Ente nahm oft Reißaus, mittlerweile gibt es in Europa viele verwilderte Parkpopulationen.
Mandarinente
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KURIER/Reinhard Vogel
Mandarinente
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Der Höckerschwan (rechts) war innerhalb Europas früher nur im Norden heimisch. Mittlerweile ist er besonders in Mitteleuropa verbreitet, wo er gelegentlich auf eine Nilgans trifft. Die stammt natürlich aus Afrika.
Schwan gibt Traktor den Laufpass
Der weiße Höckerschwan «Schwani» (r) steht am Montag (15.08.2011) im Park des Sporthotels Velen (Kreis Borken) vor seiner neuen Liebe, einer Nilgans. Nach der jahrelangen «Beziehung» zu einem blauen 39-PS-Traktor, wendet sich «Schwani» nun seit einiger Zeit dem etwas artspezifischerem Genossen zu. Foto: Friso Gentsch dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
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dpa/Friso Gentsch
Schwan gibt Traktor den Laufpass
Der weiße Höckerschwan «Schwani» (r) steht am Montag (15.08.2011) im Park des Sporthotels Velen (Kreis Borken) vor seiner neuen Liebe, einer Nilgans. Nach der jahrelangen «Beziehung» zu einem blauen 39-PS-Traktor, wendet sich «Schwani» nun seit einiger Zeit dem etwas artspezifischerem Genossen zu. Foto: Friso Gentsch dpa/lnw +++(c) dpa - Bildfunk+++
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APA/dpa/Felix Kästle
Der Damhirsch war einmal Asiate, vor allem in Klein- und Vorderasien beheimatet. Die Römer brachten ihn quer durch ihr Reich, heute ist er längst Europäer.
Damwild im Schnee
ABD0026_20150105 - Zwei Damhische stehen am 05.01.2015 bei Tettnang (Baden-Württemberg) innerhalb eines Geheges auf einem Schnee bedeckten Hügel. Foto: Felix Kästle/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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APA/dpa/Felix Kästle
Damwild im Schnee
ABD0026_20150105 - Zwei Damhische stehen am 05.01.2015 bei Tettnang (Baden-Württemberg) innerhalb eines Geheges auf einem Schnee bedeckten Hügel. Foto: Felix Kästle/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
https://images.spunq.telekurier.at/46-28382890.jpg/111.054.395
dpa/Patrick Pleul
Woher das Mufflon stammt, erschließt sich aus dem lateinischen namen Ovis orientalis orientalis. Heute gibt es bereits eine Unterart, das europäische Mufflon.
Europäische Mufflons im winterlichen Wildpark Scho
Ein Europäisches Mufflon (Ovis orientalis musimon) steht in seinem winterlichen Gehege im Wildpark Schorfheide unweit der brandenburgischen Ortschaft Groß Schönebeck, aufgenommen am 13.01.2009. Der Wildpark beherbergt ausschließlich Wildtierarten, die in der Schorfheide heimisch sind und solche, die in freier Wildbahn als ausgestorben gelten. Der Park umfasst eine Fläche von 100 Hektar und wird von einem sieben Kilometer langen Wanderwegesystem durchzogen. Foto: Patrick Pleul dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
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dpa/Patrick Pleul
Europäische Mufflons im winterlichen Wildpark Scho
Ein Europäisches Mufflon (Ovis orientalis musimon) steht in seinem winterlichen Gehege im Wildpark Schorfheide unweit der brandenburgischen Ortschaft Groß Schönebeck, aufgenommen am 13.01.2009. Der Wildpark beherbergt ausschließlich Wildtierarten, die in der Schorfheide heimisch sind und solche, die in freier Wildbahn als ausgestorben gelten. Der Park umfasst eine Fläche von 100 Hektar und wird von einem sieben Kilometer langen Wanderwegesystem durchzogen. Foto: Patrick Pleul dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
https://images.spunq.telekurier.at/46-60025971.jpg/111.052.728
APA/dpa/Julian Stratenschulte
Der Marderhund erlebte eine ähnliche Geschichte wie der Waschbär, nur von Sibierien aus. Heute verbreitet er sich in Mitteleuropa ziemlich rasant.
Marderhund
Ein Marderhund (Nyctereutes procyonoides) sitzt am 06.02.2014 im Wisentgehege in Springe (Niedersachsen). Waschbären und Marderhunde breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu lni "Waschbär und Marderhund ? tierische Einwanderer auf dem Vormarsch" vom 08.02.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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APA/dpa/Julian Stratenschulte
Marderhund
Ein Marderhund (Nyctereutes procyonoides) sitzt am 06.02.2014 im Wisentgehege in Springe (Niedersachsen). Waschbären und Marderhunde breiten sich in Deutschland immer weiter aus. Foto: Julian Stratenschulte/dpa (zu lni "Waschbär und Marderhund ? tierische Einwanderer auf dem Vormarsch" vom 08.02.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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oris Roessle
Die ursprünglich aus den USA stammende Rotwangen-Schmuckschildkröte kam über Terrarrien- und Gartenteichbesitzer nach Europa: Wird sie zu groß (tellergroß), setzten sie viele aus.
Auf Tauchposition
Bis auf den Kopf abgetaucht ist eine Rotwangen-Schmuckschildkröte, die sich am Sonntag (27.07.2003) durch das reflektierende Wasser des Frankfurter Palmengartens treiben lässt. Die ursprünglich aus den USA stammenden Tiere werden häufig von Terrarrien- und Gartenteichbesitzern als Jungtiere gekauft. Fehlt später der Platz für die ausgewachsenen Exemplare, werden die tellergroßen Tiere oft in öffentlichen Parks ausgesetzt. Foto: Boris Roessler dpa/lhe
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/Boris Roessler
Auf Tauchposition
Bis auf den Kopf abgetaucht ist eine Rotwangen-Schmuckschildkröte, die sich am Sonntag (27.07.2003) durch das reflektierende Wasser des Frankfurter Palmengartens treiben lässt. Die ursprünglich aus den USA stammenden Tiere werden häufig von Terrarrien- und Gartenteichbesitzern als Jungtiere gekauft. Fehlt später der Platz für die ausgewachsenen Exemplare, werden die tellergroßen Tiere oft in öffentlichen Parks ausgesetzt. Foto: Boris Roessler dpa/lhe
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EPA/GEORGIOS KEFALAS
Das Nutria stammt aus Südamerika und kam über die Zucht in Pelztierfarmen nach Europa. Die Ausreißer gründeten oft Kolonien, die aber selten den Winter überleben.
SWITZERLAND ANIMALS
epa02726928 A nutria (myocastor coypus) nibbles vegetables at the zoo in Basel, Switzerland, 11 May 2011. EPA/GEORGIOS KEFALAS
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EPA/GEORGIOS KEFALAS
SWITZERLAND ANIMALS
epa02726928 A nutria (myocastor coypus) nibbles vegetables at the zoo in Basel, Switzerland, 11 May 2011. EPA/GEORGIOS KEFALAS
https://images.spunq.telekurier.at/46-2220147.jpg/111.052.054
Nagel
MIt der Bisamratte, ursprünglich in Nordamerika zuhause, verhält es sich wie mit dem Nutria. Nur dass sie die harten Winter überleben kann.
Bisamratte
Das undatierte Archivbild zeigt eine Bisamratte, die an einem Gewässer sitzt und grüne Halme knabbert, die sie mit ihren Vorderpfoten festhält. Die geschickt schwimmenden und tauchenden Nagetiere liefern nicht nur Pelze, sie können auch Deichbrüche auslösen, die besonders im Oder- und Elbegebiet häufig vorkommen. dpa/lbn (zu Korr.-Bericht lbn am 18.08.2000)
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/Nagel
Bisamratte
Das undatierte Archivbild zeigt eine Bisamratte, die an einem Gewässer sitzt und grüne Halme knabbert, die sie mit ihren Vorderpfoten festhält. Die geschickt schwimmenden und tauchenden Nagetiere liefern nicht nur Pelze, sie können auch Deichbrüche auslösen, die besonders im Oder- und Elbegebiet häufig vorkommen. dpa/lbn (zu Korr.-Bericht lbn am 18.08.2000)
https://images.spunq.telekurier.at/46-12143627.jpg/111.052.027
Ralf Hirschberge
Die ostasiatische Wanderratte ist ein Paradebeispiel der Probleme mit Einwanderer-Arten: vom Menschen verbreitet, heute überall außer in der Antarktis und kleinen Inseln zuhause, veränderte sie ihr Verhalten: Zuhause lebte sie meist im Wald, als Neuank
Wanderrate
Eine präparierte Wanderratte wird von einem Mitarbeiter des Naturkundemuseums Potsdam in die Kamera gehalten (Archivfoto vom 17.03.2004). Trotz intensiver Fangversuche gelang es einer Wanderratte, mehr als vier Monate einer Gruppe von Wissenschaftlern zu entkommen. Sie hatten die Ratte auf einer unbewohnten Insel bei Neuseeland ausgesetzt. Die Ratte schwamm dabei sogar 400 Meter über offenes Gewässer zu einer anderen Insel, berichten die Forscher im Fachblatt »Nature» (Bd. 437, S. 1107). Das Beispiel zeige, dass herkömmliche Methoden zur Beseitigung von Ratten bei einer kleinen Anzahl von Tieren nicht funktionierten. Foto: Ralf Hirschberger (zu dpa-Meldung "Wanderratten machen ihrem Namen alle Ehre - 400 Meter geschwommen" vom 19.10.2005 - ACHTUNG: SPERRFRIST 19. Oktober 19 Uhr!) +++(c) dpa - Bildfunk+++
https://images.spunq.telekurier.at/46-12143627.jpg/111.052.027
/Ralf Hirschberger
Wanderrate
Eine präparierte Wanderratte wird von einem Mitarbeiter des Naturkundemuseums Potsdam in die Kamera gehalten (Archivfoto vom 17.03.2004). Trotz intensiver Fangversuche gelang es einer Wanderratte, mehr als vier Monate einer Gruppe von Wissenschaftlern zu entkommen. Sie hatten die Ratte auf einer unbewohnten Insel bei Neuseeland ausgesetzt. Die Ratte schwamm dabei sogar 400 Meter über offenes Gewässer zu einer anderen Insel, berichten die Forscher im Fachblatt »Nature» (Bd. 437, S. 1107). Das Beispiel zeige, dass herkömmliche Methoden zur Beseitigung von Ratten bei einer kleinen Anzahl von Tieren nicht funktionierten. Foto: Ralf Hirschberger (zu dpa-Meldung "Wanderratten machen ihrem Namen alle Ehre - 400 Meter geschwommen" vom 19.10.2005 - ACHTUNG: SPERRFRIST 19. Oktober 19 Uhr!) +++(c) dpa - Bildfunk+++
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AP/Orlin Wagne
Das aus Film und Fernsehen bekannte Chipmunk oder Streifenhörnchen teilt sich in 25 Arten, von denen eine den Osten Nordamerikas bewohnt, 23 den Westen und nur eine (Burunduk) in Eurasien heimisch wurde.
An Eastern Chipmunk fills it's cheeks with nuts an…
An Eastern Chipmunk fills it's cheeks with nuts and seeds on a front porch in Lawrence, Kan., Thursday, July 10, 2014. The activity of harvesting and hoarding seeds plays a crucial role in seedling establishment. (AP Photo/Orlin Wagner)
https://images.spunq.telekurier.at/46-63473940.jpg/111.052.011
AP/Orlin Wagner
An Eastern Chipmunk fills it's cheeks with nuts an…
An Eastern Chipmunk fills it's cheeks with nuts and seeds on a front porch in Lawrence, Kan., Thursday, July 10, 2014. The activity of harvesting and hoarding seeds plays a crucial role in seedling establishment. (AP Photo/Orlin Wagner)
Alien-Arten bedrängen Europa

Viele Arten, die neu bei uns sind, verschwinden gleich wieder, ohne dass wir ihre Anwesenheit überhaupt bemerken. Einige sind aber so konkurrenzstark, dass sie sich etablieren können, wie etwa der Waschbär in Deutschland oder Österreich. Die Artenzusammensetzung ändert sich teilweise dramatisch. In Zukunft wird der Klimawandel die Invasoren aus der Fremde zusätzlich fördern. Erfolgreiche Neuankömmlinge sind flexibel genug, um sich den geänderten Temperatur- und Niederschlagsbedingungen anzupassen, sie fühlen sich in der Stadt und am Stadtrand wohl und können rasch neue Gebiete besetzen. Innerhalb weniger Jahrzehnte haben etwa das Kleinblütige und das attraktivere Himalaja-Springkraut die ursprünglich heimische Springkraut-Art, auch "Rühr mich nicht an" genannt, fast verdrängt. Biologen am Umweltbundesamt haben errechnet, dass die Zahl der neuen Arten in Östereich stark im Zunehmen begriffen ist, die Daten sind online abrufbar http://www.nobanis.org

Situation in Deutschland

Die Ausbreitung eingewanderter Tiere und Pflanzen bereitet in deutschen Gewässern nach Experten-Ansicht immer mehr Schwierigkeiten. Bislang seien rund 150 solcher Arten in deutschen Gewässern bekannt, jedes Jahr kämen zwei neue hinzu, sagte Tanja Pottgiesser von der Wiesbadener Stiftung Living Rivers, die sich für Gewässerschutz stark macht. Die neuen Arten können die heimischen Tiere und Pflanzen unter Umständen verdrängen.

Laut dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn können etwa zehn Prozent der etablierten gebietsfremden Arten Naturschutz-Probleme oder wirtschaftliche Schäden verursachen. Die erstmals 2006 im Rhein nachgewiesene Quagga-Muschel überwachse etwa Anlagen wie Wasser- und Rohrleitungen, Schleusenkammern und Rechen. Sie setze sich an Bauwerken wie Betonwänden und Hafenanlagen fest und könne die Funktion von Schleusentoren behindern. Auch die Wollhandkrabben sind aus Asien eingeschleppt. Inzwischen sind sie so weit verbreitet, dass sie etwa für Flussfischer ein Problem sein können: Mit ihren Scheren machen sie Netze kaputt. Manchmal fressen sie auch Fische aus dem Netz.

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