So viel Alkohol ist in "alkoholfreien" Getränken enthalten

So viel Alkohol ist in "alkoholfreien" Getränken enthalten
Schweizer Labor weist in fünf von 25 Produkten Alkohol nach. Nur Biere mit 0,0 Prozent wurden ihrem Namen gerecht.

Na Prost! Ein Labor in Zürich hat in fünf von 25 alkoholfreien Getränken Alkohol nachgewiesen. Der Test sollte aufzeigen, ob die auf dem Etikett gemachten Versprechen der Wahrheit entsprechen. Vermeintlich alkoholfreie Biere haben öfter als anzunehmen einen geringen Alkoholgehalt, das teilt das Kantonale Labor mit. Untersucht wurden u.a. Biere, Weine und Alternativen zu Spirituosen. Konkrete Produktnamen wurden nicht genannt.

Pilz produziert Alkohol

Besonders schlecht kamen zwei Kombucha-Getränke weg. Obwohl sie als klassisch alkoholfrei gelten, wiesen sie 1,5 Prozent Alkoholgehalt auf. Die Produzenten hätten übersehen, dass die Fermentation mit der Kombucha-Kultur, einem Pilz, Alkohol produziert, mutmaßen die Schweizer Analysten.

Hochprozentiges Aroma

In einer alkoholfreien Alternative zu Gin fanden die Tester 0,6 Prozent Alkohol. Der Hersteller verwendete ein Aroma mit zu viel Alkohol als Trägerstoff. Aber auch zwei Getränke, deren Etikette mit "0,0 Prozent" wirbt, wurden überführt. Ein angeblich alkoholfreier Gin wies 0,1, ein Aperitif 0,6 Prozent auf. Beim Aperitif kam der Alkohol aus den eingesetzten Aromen, beim Gin ist die Ursache noch unklar.

Etikettenschwindel

Über den Alkoholgehalt hinaus wurden die Erzeugnisse auf Konservierungsstoffe, Süßungsmittel sowie die Kennzeichnung geprüft. Der erwähnte Aperitif enthielt mehr vom Konservierungsmittel Benzoesäure als erlaubt.

Das Labor kritisierte auch die Kennzeichnung der Produkte. Die Beschriftung von 15 Proben war ungenügend. Bei nicht weniger als neun Produkten waren Teile der Deklaration oder gar alle obligatorischen Angaben nicht wie gefordert leicht lesbar. Dies ist erstaunlich, stünde doch mehr als genügend Platz auf den Flaschen oder Dosen zur Verfügung, um alle Informationen klar und deutlich anzubringen, kritisierten die Tester. Produktnamen nannte das Kantoner Labor Zürich nicht.

 

Kommentare