Schokoladeneis im Test: Zweimal Mineralöl gefunden

Schokoladeneis im Test: Zweimal Mineralöl gefunden
Ökotest nahm 20 Eissorten aus dem Supermarkt unter die Lupe. Viele überzeugten, aber es gibt auch Kritik.

Eine Eissorte, die bei Kindern und Erwachsenen im Sommer nicht fehlen darf ist Schokolade. Vor dem Tiefkühlregal hat man die Qual der Wahl – und es gibt deutliche Unterschiede, wie ein aktueller Test vom deutschen Magazin Ökotest zeigt. Getestet wurden 20 Eissorten – viele überzeugten mit Inhalt und Geschmack, aber es gibt auch kritische Punkte.

Ein Thema ist der Zuckergehalt. Viele Speiseeise enthalten zu viel Zucker. Laut WHO sollten Kinder im Alter pro Tag maximal bis zu 17,5 Gramm freien Zucker zu sich nehmen. Im Test hatte eine 75-Gramm-Kugel Schokoeis im Schnitt bereits 17 Gramm Zucker. Ökotest empfiehlt daher Schokoladeneis nicht täglich, sondern nur als Highlight zu genießen.

Mineralölbestandteile gefunden

Die Inhaltsstoffe wurden bei den meisten getesteten Produkten als gut bewertet. Laut Ökotest sind die Fettschadstoffe 3-MCPD und Glycidol in den getesteten Produkten kein Problem. Allerdings wurden in zwei Eissorten Mineralölbestandteile gefunden. Das waren einmal gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und einmal aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Letztere können krebserregend sein. MOSH reichern sich im menschlichen Körper an, ihre gesundheitlichen Wirkungen sind noch nicht ausreichend erforscht.

In einem weiteren Eis wurde MOSH in erhöhtem Gehalt nachgewiesen aber kein MOAH. Diese Mineralölbestandteile können als Verunreinigungen in Kokosfett, Kakao und Schokolade enthalten sein oder bei der Ernte der Rohstoffe von Maschinen auf die Zutaten übergehen. Auch eine Verunreinigung während der Weiterverarbeitung und der Produktion ist laut Ökotest denkbar, etwa durch Schmiermittel in den Produktionsanlagen.

Auch bewusst zugesetzte Zusatzstoffe wie das umstrittene Verdickungsmittel Carrageen sowie verarbeitete Euchema-Algen wurden jeweils einmal nachgewiesen. Carrageen steht im Verdacht, Darmentzündungen auszulösen. Euchema-Algen sind fast identisch aufgebaut und sollten laut Ökotest gemieden werden.

Packungsangaben richtig

Positiv fiel beim Test auf, dass die Angaben auf der Verpackung stimmen. Die getesteten Marken benannten ihre Produkte zudem richtig – so darf Speiseeis etwa nur dann Milcheis genannt werden, wenn tatsächlich Milch enthalten ist und nicht etwa das billigere Kokosfett. Es gibt klare Regeln, wie viel Obers in Eiscreme enthalten sein muss bzw. wie viel Milch in Milcheis.

Als „ärgerlich“ bewerten die Tester, dass einige Hersteller den Zucker- und Fettgehalt nur pro 100 Milliliter und nicht pro 100 Gramm angeben. Denn: Zum Volumen trage auch die ins Eis eingearbeitete Luft bei, sodass das Eis einen kalorienärmeren Eindruck macht als das der Konkurrenz, bei dem der Zuckergehalt aufs Gewicht bezogen angegeben wird. Luft im Eis ist erlaubt – sie macht das Eis geschmeidiger und gut portionierbar. Allerdings macht es eben Unterschiede im Gewicht.  

Die Ergebnisse nach Marken im Detail finden sich bei Ökotest.de.

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